Prävention muss sich an der sozialen Ungleichheit ausrichten

Im Gespräch Der Berliner Gesundheitswissenschaftler Rolf Rosenbrock über Lebensumfeld, Gesundheit und das geplante Präventionsgesetz
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Schon einmal, im Jahr 2005, plante die damalige rot-grüne Regierung eine neue Säule der Sozialversicherung und legte ein Präventionsgesetz vor. Es scheiterte an vielfältigen Widerständen. Kürzlich hat das Bundesgesundheitsministerium einen neuen Anlauf unternommen - und schon stehen die Bedenkenträger aus Politik und Gesundheitslobby wieder auf der Matte.

FREITAG: Das Gesundheitssystem ist rundum verrechtlicht und reguliert. Und eigentlich wissen die Leute auch, dass sie sich gesund verhalten und wie sie das tun sollen - wozu braucht es dann ein Präventionsgesetz?
ROLF ROSENBROCK: Menschen, die wissen, wie sie sich verhalten sollen, haben noch lange nicht die Möglichkeit, das auch zu tun. Deshalb setzt Prävention heute sowohl am Verhalten,