Prodis doppelte Provokation

Europäische Union Der Kommissionspräsident will beim Stabilitätspakt keineswegs nationalem Schlendrian freien Lauf lassen, sondern ein intelligentes Management mit flexibleren Regeln
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Lockerungsübungen für den EU-Stabilitätspakt sind angesagt. EU-Kommissionspräsident Romano Prodi bezeichnete das Regelwerk gegenüber der Zeitung Le Monde inzwischen sogar als "dumm". Ein Schock für EU-Finanzexperten, die das Dokument nach wie vor als "Minimum des Minimums" im Interesse der Währungsstabilität betrachten. Doch die liegt auch Prodi am Herzen.

Der Kragen ist EU-Kommissionspräsident offenbar just an jenem Tage geplatzt, als er das erste Verfahren wegen übermäßigen Haushaltsdefizits ausgerechnet gegen Portugal abnicken musste. Das einstige Armenhaus Europas wird schließlich seit Jahren - und dies nicht zu Unrecht - als wirtschaftspolitischer Musterschüler der EU gepriesen. Weder Spanier noch Griechen oder S