Profis der Gewalt

WM In Russland sind die Hooligans brutaler als irgendwo sonst – und stramm rechtsradikal
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 23/2018
Profis der Gewalt

Fotos: Russian Look/Imago

Am Tag seines ersten Straßenkampfes bekam Denis Nikitin von seiner Mutter ein Lunch-Paket mit auf die Reise. Er sei sich wie ein Schuljunge bei seinem ersten Ausflug vorgekommen, sagt der damals 22-jährige Nikitin heute. In den vergangenen zwölf Jahren hat der Mixed- Martial-Arts-Kämpfer aus Moskau bei einer der größten russischen Hooligan-Gruppen Karriere gemacht; er ist zu einer Führungsfigur in der rechtsextremen Szene aufgestiegen. Damals dachte seine Mutter, ihr Sohn würde zu einem Fußballspiel fahren, also packte sie ihm etwas zu essen und warme Wäsche in den Rucksack.

Nikitin fuhr sechs Stunden mit dem Bus zu einem Spiel, für das er sich überhaupt kein Ticket gekauft hatte; seine Hooligan-Freunde scherzen darüber, dass