Proteste in Ostdeutschland: Diffuse Sympathie für Putins starke Stirn

Heißer Herbst Aschersleben, Grimma, Halberstadt: Auf ostdeutschen Marktplätzen gilt die Nato nicht als Garant für Wohlstand und Frieden. Hört man sich um, ist das Verhältnis zu Russland ambivalent und nicht wenige fordern eine Aufhebung der Sanktionen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 39/2022
Neubrandenburg: Demonstrant*innen fordern eine Aufhebung der Sanktionen gegen Russland
Neubrandenburg: Demonstrant*innen fordern eine Aufhebung der Sanktionen gegen Russland

Foto: IMAGO/BildFunkMV

Wer dem „heißen Herbst“ gegen Inflation und Energierarmut die Temperatur fühlen will, muss in die ostdeutschen Kleinstädte fahren: nach Bernburg oder Aschersleben, nach Grimma oder Halberstadt. Hier sind sie auf der Straße, manchmal einige Hundert, manchmal 2.000 Menschen. Viele demonstrieren schon länger: Bis zu diesem Winter war es die Coronapolitik, die hier für das Versagen des politischen Systems der Bundesrepublik stand. Seit dem Sommer rücken Energiekrise und Inflation in den Mittelpunkt. Die Teilnehmerzahlen steigen wieder.

Schon länger tauchen auf den Demonstrationen Russlandfahnen auf. Die Forderung, Nordstream 2 zu öffnen und die Sanktionen gegen Russland aufzuheben, ist in Ostdeutschland über politische Spektren hinwe