„Wenn wir einen Kriegsverbrecher sehen wollen, müssen wir nur in den Spiegel schauen“

Musik Bob Dylan verneigt sich mit seiner „Philosophie des modernen Songs“ vor 60 Liedern anderer Musiker. Dabei erzählt er in seinem ersten Buch seit fast 20 Jahren immer auch von sich selbst
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 44/2022

Die deutsche Ausgabe von Bob Dylans erstem Buch seit 2004 ziert eine Nahaufnahme des Fotografen William Claxton. Sie zeigt einen nachdenklichen Menschen, einen Philosophen vielleicht. Dieses Bild von Dylan harmoniert mit dem Ehrfurcht gebietenden Titel Die Philosophie des modernen Songs. Ganz anders das Cover des amerikanischen Originals: Wir sehen drei Musiker, Little Richard, Eddie Cochran und Alis Lesley (als „weiblicher Elvis“ wenig erfolgreich vermarktet), die lächelnd und in lässiger Pose die Seriosität des Unternehmens ironisch unterminieren, ihn und uns von der Annahme befreien, es mit einem Diskurspop-Elaborat oder dem eines Musikwissenschaftlers zu tun zu haben. Dylan bleibt unterwegs auf den Rough and Rowdy Ways, die er auch zum Programm seiner gegenw&