Die Grenzen der Empathie im Krieg

Psychologie Was bedeutet unsere Anteilnahme an diesem Krieg? Fritz Breithaupt, Autor von „Die dunklen Seiten der Empathie“, warnt vor falschen Konsequenzen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 13/2022
Die Grenzen der Empathie im Krieg

Fotos: Daniel Leal/AFP/Getty Images, Johannes P. Christo/Getty Images

Krieg fokussiert nicht nur unsere Aufmerksamkeit, sondern schürt auch unsere Empathie und Anteilnahme wie kaum ein anderes Ereignis. Die sterbende junge Mutter bin auch ich. Oder die entschlossene junge Frau, die jetzt an die Front geht, oder der mutige Präsident, der nicht aus der Hauptstadt weicht. Die schrecklichen Taten, das Leiden, die einschneidenden Ereignisse, die schnellen Veränderungen und der Druck, etwas zu tun, sind Anstoß und Auslöser von empathischer Anteilnahme an den Schicksalen der Menschen. Doch wie genau geschieht dies? Und welche Konsequenzen hat die Anteilnahme? Meine Grundannahme ist dabei, dass es nicht die eine Konsequenz gibt, sondern sehr verschiedene, und nicht nur gute. Es kommt darauf an, wie genau wir von dem Geschehen angezogen werde