Publikumstherapierung

Bühne Yael Ronen aus Tel Aviv ist als Regisseurin in Berlin erfolgreich. Ihr Thema Migration frisiert sie mit Comedy-Elementen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 10/2016

Die Probebühne des Maxim-Gorki-Theaters liegt in Rummelsburg, also außerhalb des Berliner S-Bahn-Rings, dort wo inoffiziell der Stadtrand beginnt. Hier gibt es Drei-Tage-wach-Technoclubs in ehemaligen Fabrikgebäuden, eine Kletterhalle, wohlhabende Jungfamilien in einem tristen Townhouse-Suburbia und eben das Trainingsquartier der Gorki-Truppe. Die Proben zu Yael Ronens neuem Stück sind noch in der Anfangsphase, als wir uns in der Hafenküche treffen, dem einzigen Lokal im näheren Umkreis. Ronen hat Mittagspause, kaut nebenher Salat, denn die Zeit der 39-jährigen Regisseurin ist knapp bemessen. Feinde – die Geschichte einer Liebe ist ihr drittes Stück innerhalb eines Jahres am Gorki, außerdem inszeniert sie am Wiener Volkstheater und ist Mut