Putin bildet Vertrauen

Russland Die neue Verfassung ist nicht nur schlecht. Sie vermeidet Chaos und nähert sich demokratischer Kultur
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 29/2020
Nicht nur die Eliten wollen zu „eigenen russischen Werten zurückkehren“
Nicht nur die Eliten wollen zu „eigenen russischen Werten zurückkehren“

Foto: Vladimir Smirnov/Itar-Tass/Imago Images

Seit dem 4. Juli hat Russland, legitimiert durch eine Volksbefragung, eine erneuerte Magna Charta. Sie ermöglicht es Wladimir Putin, sich über das jetzige Mandat hinaus bis 2036 für weitere Amtsperioden wählen zu lassen. Zugleich schränken die Änderungen die Macht des Präsidenten für die Zukunft ein, also auch für Putin, sollte der 2024 erneut ins Amt kommen. Was ist von diesem offensichtlichen Widerspruch zu halten?

Er bedeutet zunächst, dass jede Kritik, die bei der Bewertung der Volksbefragung als „Farce“, „Zirkus“ oder „Manipulation“ des „ewigen Putin“ verharrt, wenig zum Verständnis dessen beiträgt, was sich gegenwärtig in Russland ereignet. Immerhin haben 77,9 Prozent der B