Putinomics: So sieht Russlands Präsident die Zukunft der Weltwirtschaft

Ökonomie Den Gashahn zudrehen, auf die Achillesverse westlicher Volkswirtschaften hinweisen, das Vertrauen in die Weltwirtschaft erschüttern: Kann diese Rechnung Wladimir Putins aufgehen?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 36/2022
Russlands Präsident Wladimir Putin auf dem Sankt Petersburger International Economic Forum
Russlands Präsident Wladimir Putin auf dem Sankt Petersburger International Economic Forum

Foto: Anton Novoderezhkin/TASS/Imago Images

Die russische Regierung versucht, mit der Einschränkung der Gaslieferungen den Westen zur Aufgabe seiner Wirtschaftssanktionen zu erpressen. Durch den Lieferstopp wird aber nicht bloß Gas teurer. Mit ihm nutzt Moskau auch eine Schwäche des westlichen Wachstumsmodells der vergangenen Jahre, das stark auf neuen Schulden basierte. Denn der Gas-Stopp treibt nun die Inflationsrate nach oben, was die Zentralbanken zu drastischen Zinserhöhungen veranlasst. Dies – und weniger der hohe Gaspreis – dürfte der Euro-Zone eine Rezession bescheren und den Preis für den Wirtschaftskrieg in die Höhe treiben.

Auf globale Finanzkrise, Eurokrise, schwaches Wachstum und schließlich die Coronapandemie reagierten die großen Ökonomien des Westens stets