Putins öliger Pragmatismus

Der Irak-Konflikt als Profilierungschance Russland will bei allen Differenzen mit den USA das bilaterale Verhältnis auf keinen Fall ernsthaft belasten
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Die russische Regierung hat eine neue Irak-Resolution von Amerikanern und Briten im UN-Sicherheitsrat vorerst mit Ablehnung quittiert. Das muss nicht so bleiben, aber es fällt schon auf, dass sich Moskau - anstatt der einstigen Weltmachtrolle nachzutrauern - in der Irak-Frage gern als selbstbewusste Mittelmacht mit globalem Anspruch präsentiert, die in der Lage ist, ihre eigenen, eher geoökonomisch als geopolitisch gearteten Interessen zu verteidigen. Die Zerwürfnisse in den drei wichtigsten Foren internationaler Politik - dem UN-Sicherheitsrat, der NATO und der EU - bieten Präsident Putin attraktive Möglichkeiten, sein Land wieder ganz vorn in der Weltpolitik zu platzieren. Derzeit jedenfalls beschert der Irak einen nicht unbeträchtlichen politischen und