Putzmann der Deutschen

Afghanistan Als die Bundeswehr abzog, verlor Rahmatullah Esmati seine Arbeit. Nun lebt er mit hunderten von Flüchtlingen in einem Park in Kabul, wo Verzweiflung und Elend herrschen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 47/2021

Als der Außenposten der Bundeswehr, das Feldlager Camp Pamir in der afghanischen Stadt Kundus, im August endgültig geräumt wurde und die letzte deutsche Transportmaschine in den Nachthimmel entschwand, schlief Rahmatullah Esmati. Als er erwachte, wusste er, die Zeit war gekommen, seine Familie zu nehmen und an einen anderen Ort zu ziehen, an dem sich Geld verdienen ließ. Zuvor jedoch band er wie jeden Morgen in den zurückliegenden Jahren sein weiß-schwarz kariertes Tuch um den Kopf, griff nach seinem Eimer, nahm einige Wischtücher und ging an die Arbeit. Vielleicht etwas langsamer als sonst, weil es nicht mehr eilte, putzte er die letzten verbliebenen Fahrzeuge. Er befreite von Staub und Sand, was an Mobiliar zurückgelassen wurde. Er kehrte leere Hal