Rebellisch sein

Corona Subversiv Jetzt rebellisch zu sein hieße, das Leben – unser aller Leben – zu verändern. Und nicht, es bloß zu retten
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Küsse zur Begrüßung sind verboten. Umarmungen eingeschränkt. Einsamkeit stellt sich ein. Wie konnten wir sie nicht spüren, bevor sie geboten war?
Küsse zur Begrüßung sind verboten. Umarmungen eingeschränkt. Einsamkeit stellt sich ein. Wie konnten wir sie nicht spüren, bevor sie geboten war?

Foto: Mario Tama/Getty Images

Und dann ist es passiert. Derselbe Körper, mit dem wir noch bis vor ein paar Tagen auf die Straße gingen, einen feministischen Streik führten, der auf einer Party feierte, der Diskussionen, Orgasmen und Leben hervorbrachte, er steht heute unter Verdacht. So, wie er alles überträgt – Kultur, Abwehr, Zuneigung – , lässt ihn seine Fähigkeit, einen Virus mit sich herumzutragen und zu übertragen, als Feind erkennbar werden. Verpflichtende soziale Isolation, Abschottung, rote Zone, Quarantäne, abgesagt, verboten, geschlossen, Geo-Tracking, Ausnahmezustand, zeitnahe Sicherheitsmaßnahmen, landesweite Übertragungsketten, eine Staatsangelegenheit. Das Militär überwacht den Virus, die Polizei patrouilliert Begegnungen, pr