Rechtsextremismus ist eine "gefühlte" Wahrheit

Im Gespräch Matthias Adrian, Aussteiger aus der Neonazi-Szene, über Kulturfeindlichkeit, Glaubensformen und das Ende eines sinnstiftenden Projekts
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Als Jugendlicher war Matthias Adrian ein glühender Rechts­extremist. In den neunziger Jahren wurde er Funktionär der bundesweit agierenden NPD-Jugend. Im Jahr 2000 stieg er aus und arbeitet seither für "Exit Deutschland". Dieser Einrichtung - sie betreut Aussteiger aus der Szene und hilft, Einstiege von Jugendlichen zu verhindern - wurde im Oktober die staatliche Förderung verweigert. Ihre Zukunft ist unklar.

FREITAG: Wie sind Sie zum Neonazi geworden?
MATTHIAS ADRIAN: Das war für mich eine Entwicklung. Und die hängt damit zusammen, dass ich aus einem eher konservativen Elternhaus komme. Das Umfeld, in dem ich groß geworden bin, war bürgerlich-konservativ, national. In den Kreisen wurde über das Dritte Reich erzählt, über den Nati