Rehabilitierter Faschismus

Mussolinis "Marsch auf Rom" vor 80 Jahren Mit einem wieder entfachten Historikerstreit soll die "kulturelle Hegemonie" der Linken endgültig gebrochen werden
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Acht Jahrzehnte nach der faschistischen "Machtergreifung" am 28. Oktober 1922, werden die derzeit mitregierenden Erben des Faschismus, die Politiker der Alleanza Nazionale (AN) um Vizepremier Gianfranco Fini, von Jubelfeiern absehen. Den Streit um die Vergangenheit können sie getrost ihren konservativen Partnern überlassen. Deren These, der historische Faschismus hätte "auch gute Seiten" aufzuweisen, ist seit Jahren in Italien mehrheitlich akzeptiert.

Das Problem seines Berufsstandes, dem er selbst angehört, bringt Eric Hobsbawm so auf den Punkt: Historiker seien "die hauptsächlichen Produzenten des Rohmaterials ..., das in Propaganda und Mythen umgewandelt wird". Kein ungefährliches Geschäft: "Die Pflanzen, die wir auf unseren Feldern anbauen, können