Reif wie Blut

Iran Mahmud ­Doulatabadis düsterer Roman „Der Colonel“ erzählt eine ­Geschichte des Iran, der reif wie Blut ist. Sie beginnt mit ­einem Schlag an die Tür, der ­das Geräusch des Klagens unterbricht
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Seit kurzem ist der jüngste Roman des bedeutendsten Schriftstellers Irans, Mahmud Doulatabadi auf dem Buchmarkt: Der Colonel">Der Colonel. Das Besondere daran: Das Buch ist nicht in seiner persischen Muttersprache und im Iran veröffentlicht worden, sondern auf Deutsch und in der Schweiz: Der Colonel wartet seit fast einem Jahr auf die Genehmigung der Zensurbehörden in Teheran. Vergeblich. Vor rund sieben Monaten hat der 73-jährige Autor in einem Interview die Verantwortlichen im „Ministerium für islamische Aufklärung“ öffentlich gebeten, „dass die Behörde Gnade zeigt und die Veröffentlichung der anderen Interpretation über die iranische Revolution und den Krieg zulässt.“ Die Zensurbehörden haben bis dato