Rendite frisst gute Arbeit

Post-Streik Es ist die härteste Auseinandersetzung beim gelben Riesen seit über 20 Jahren. Sollte das Management sein Lohndumping erfolgreich durchsetzen, könnte das Schule machen
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Außer Dienst
Außer Dienst

Bild: Sean Gallup/Getty

Seit Tagen klingelt der Zusteller nicht mehr. In den Sortierzentren stapeln sich die Postsendungen bis unter die Decke. Geburtstagsgeschenke, Online-Bestellungen und Behördenbescheide bleiben liegen. Jeder vierte Brief und jedes fünfte Paket kommt zu spät.

Über 20.000 Postler streiken. In diesem Tarifkonflikt geht es nur vordergründig um mehr Lohn und weniger Arbeitszeit. Die Postbeschäftigten verweigern die Arbeit, um die Entwertung ihrer Arbeit zu verhindern. Sie wehren sich gegen die organisierte Tarif- und Mitbestimmungsflucht ihres Arbeitgebers. Der Vorstand des gelben Riesen unterläuft durch die Neugründung einer hausinternen Firma den eigenen Tarifvertrag. Ein Lohndumping-Trick mit dem bereits Schlecker und Karstadt auf den Bauch gefallen sind.