Reparatur lohnt nicht mehr

Brasilien Der indigene Aktivist Ailton Krenak ruft zum radikalen Wandel auf, um ein Ende der Welt zu vermeiden
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 22/2021
Ein Aktivist der Kayapó beim Protest gegen die Diskriminierung Indigener im Bundesstaat Pará, August 2020
Ein Aktivist der Kayapó beim Protest gegen die Diskriminierung Indigener im Bundesstaat Pará, August 2020

Foto: Carl de Souza/AFP/Getty Images

In einen weißen Anzug mit Hemd und Krawatte gekleidet – wie ein ehrwürdiger Patron – steht der indigene Aktivist Ailton Krenak vor den Abgeordneten der Verfassungsgebenden Versammlung in Brasilia. Während er in seiner Rede eine Garantie für die Rechte der Indigenen einklagt, reibt er sich Gesicht und Hals mit einer schwarzen Farbe ein, die Brasiliens Ureinwohner für ihre traditionellen Körperbemalungen aus der Frucht des Jenipapo-Baums gewinnen. Dieser Auftritt im Jahr 1987 gilt bis heute als legendär und maßgeblich dafür, unverletzbare Grundrechte für die ursprüngliche Bevölkerung in der brasilianischen Verfassung von 1988 zu erwirken. Seinerzeit haben im Kongress Vertreter aus dem rechten und linken Lager gleicherma&