Geplante Gasbohrungen vor Borkum: Die Hand am Gashahn
Reportage Eine niederländische Firma will Erdgas aus der Nordsee holen, 20 Kilometer von Borkum entfernt. Die Grünen haben ihren Widerstand gegen das Projekt aufgegeben. Doch die Inselbewohner rebellieren. Eine Reise ins Watt
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Ausgabe 38/2022
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Aktualisiert am
02.11.2022, 15:45
Noch sieht man keine Förderplattform vor Borkum – aber bald?
Foto: Hannes Jung/laif
Albertus Akkermann hält eine vierzackige Schaufelgabel in die Luft. „Wattwürmer sind Lebewesen, so wie wir“, ruft er den rund 50 Gesamtschülern zu, die sich in einem Halbkreis um ihn versammelt haben. „Und was ich mit dem Ding hier ausgrabe“, er rammt die Schaufel mit Schmackes zurück in den matschigen Boden, „das grabe ich damit auch wieder ein.“ Auf dem Kopf trägt der 55-jährige Friese Rauschebart und Kapitänsmütze, sein Gesicht ist von der Sonne rot gefärbt. Es ist seine dritte Wattwanderung an diesem Tag, wie immer ohne Schuhe.
Akkermann stapft los in das „lebensreichste Gebiet der Erde“: das Watt rund um Borkum, die westlichste Insel in Ostfriesland: Westlich von hier sind nur noch die Niederla
e Niederlande. Das Wattenmeer, in dem Borkum liegt, wurde 2009 in die Liste des UNESCO-Weltnaturerbes aufgenommen. Akkermann lässt die Schüler Herzmuscheln ausgraben, hält ihnen eine tote Sandklaffmuschel unter die Nase und überredet eine Jugendliche dazu, sich von einem kleinen Seeringelwurm beißen zu lassen: „Guck, jetzt kommen da die schwarzen Zangen raus“, sagt er, als das Tier sanft in die Hand des Mädchens zwickt.Placeholder image-3Seit 35 Jahren ist Akkermann zertifizierter Wattwanderer, der „dienstälteste“ auf Borkum, wie er stolz erzählt. Aber nun ist sein Revier in Gefahr: Gerade mal 20 Kilometer nordwestlich von Borkum will ein niederländisches Unternehmen einen gefährlichen Schatz aus der Nordsee heben. Weil ein Krieg Tausende Kilometer von hier für manche auf einmal vertretbar erscheinen lässt, was man bisher ablehnte: unweit des Wattenmeers Gas zu fördern.One-Dyas heißt die Firma, die 2017 in der Nordsee ein Gasfeld namens „N05-A“ entdeckt hat. Es wird in der Mitte von der holländisch-deutschen Grenze geteilt. 13 Milliarden Kubikmeter der begehrten Ressource sollen dort schlummern. Die See ist an dieser Stelle nur 25 Meter tief, aber das Erdgas befindet sich vier Kilometer unter dem Meeresboden. Der Plan von One-Dyas: auf niederländischer Seite eine Förderplattform errichten, dort das Gas aus der Erde holen und mithilfe von „Horizontalbohrungen“ an das Gas auf deutscher Seite gelangen. Dann soll eine 13 Kilometer lange Leitung zur schon vorhandenen „Noordgastransport“-Pipeline gelegt werden, die den Stoff zum niederländischen Festland transportiert. Von der Küstenstadt Uithuizen aus kann es weitertransportiert werden, um damit Haushalte zu heizen, Turbinen zu betreiben oder Strom zu erzeugen – wofür man Erdgas eben braucht.Placeholder image-7Im Erdgeschoss des Borkumer Rathauses hat Sandra Franke ihr Büro. Die 29-Jährige ist die Umweltbeauftragte der Kommune und sorgt sich, dass die durch Gasbohrungen entstehenden Hohlräume unter der Erde die gesamte Insel zwei Zentimeter absacken lassen. Denn dann könnte Meerwasser in die „Süßwasserlinse“ eindringen: So nennen die Borkumer das unterirdische Grundwasservorkommen, aus dem sie ihr Trinkwasser beziehen. Wenn da Salzwasser reinkomme, sagt Franke, müsse entweder eine Entsalzungsanlage gebaut oder Trinkwasser fortan vom Festland importiert werden. Im Mai hat sie einen Fragenkatalog an One-Dyas geschickt. Die Antwort: Eine Gefährdung der Süßwasserlinse sei „äußerst unwahrscheinlich“.Noch fehlt die Genehmigung von deutscher SeiteNoch im Oktober 2021 hatte der Niedersächsische Landtag mit Stimmen von SPD, CDU und Grünen beschlossen: „keine Erdgasförderung in Niedersachsens Küstengewässern“. Doch dann kam der Ukrainekrieg, Wladmir Putin drehte Deutschland den Energiehahn zu. Im Mai stimmten SPD, CDU und FDP in Niedersachsen für die Aufhebung des Oktober-Beschlusses. Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) sprach davon, man habe aus „nationaler Verantwortung“ die Position geändert.Ab 2024 will One-Dyas knapp über zwei Milliarden Kubikmeter jährlich aus der Erde holen. Der Gashunger der Deutschen ist dermaßen groß, 90 Milliarden Kubikmeter im Jahr, dass die Politik glaubt, in diesen Zeiten einer niederländischen Firma kaum verbieten zu können, die Substanz in der deutschen Nordsee zu fördern. Einzig die Grünen lehnten sich im Landtag lange dagegen auf. Am 9. Oktober war Wahl in Niedersachsen. Im rot-grünen Koalitionsvertrag, mit dem die bis dahin regierende Groko abgelöst wird, taucht das Thema Erdgasförderung vor Borkum nicht mehr auf. Heißt wohl: Die Grünen regieren zwar ab November mit, sind aber eingeknickt.Placeholder image-8Ende April war Borkums Umweltbeauftragte Sandra Franke bei einem Treffen mit Chris de Ruyter van Steveninck dabei: Das ist der CEO von One-Dyas. Bei dieser Gelegenheit erklärte er die Firmenpolitik des Unternehmens wie folgt: „Immer eine Hand am Hahn.“ Soll heißen: Wenn etwas schiefgeht, können wir den Gasfluss sofort stoppen!Noch hat das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) in Hannover die Genehmigung für die Horizontalbohrung zur deutschen Seite von N05-A nicht erteilt. Dazu fehlt ein Planfeststellungsverfahren. Aber für viele Umweltschützer hat das LBEG den Ruf, eine „Servicestelle der Industrie“ zu sein. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hält es sogar für möglich, dass die Behörde am Ende nicht nur die Erdgasförderung auf N05-A, sondern das gesamte GEMS-Projekt genehmigt. Das Akronym steht für „Gateway to the Ems“ und bezieht sich auf die vielen kleinen Gasfelder nördlich der Emsmündung. Eine erste niedrigrangigere Genehmigung für ein Feld neben N05-A hat das Hannoveraner Amt schon ausgestellt. Werden letztlich die gesamten 60 Milliarden Kubikmeter Gas gefördert, die im Projektgebiet von GEMS vermutet werden? „Das wäre eine ungemeine Industrialisierung dieses Naturraums“, meint Constantin Zerger von der Deutschen Umwelthilfe.Im Juli haben er und seine Kollegen – zusammen mit der Bürgerinitiative Ostfriesland und der niederländischen NGO Mobilisation for the Environment – Klage bei einem Gericht in Den Haag eingereicht, um gegen die auf niederländischer Seite bereits genehmigten Gasbohrungen vorzugehen. Der Ausgang dieses Verfahrens ist genauso offen wie der einer ähnlichen Klage, für die sich die Nachbarinseln Borkum und Juist zusammengetan haben.Auf Borkum muss man lange suchen, um jemanden zu finden, der sich für die Gasförderung vor der eigenen Haustür ausspricht. Gefühlt sind hier alle dagegen. Aber wenn man hartnäckig genug herumtelefoniert, landet man irgendwann bei Gregor Ulsamer. Der ist rüstige 77 und eine Mischung zwischen Privatgelehrtem und Inselrebell. An seinem Backsteinhaus klebt ein Schild mit dem Slogan „Wir stehen unter Ökostrom“. Und Ulsamer sagt, er sei zwar „linksgrün“. „Aber um dieses Gasprojekt gibt es einen riesigen Hype.“Placeholder image-5Nachdem der Ingenieur in Rente ging, war Ulsamer von 2007 bis 2012 Vorsitzender des Borkumer Heimatvereins. Auf seinem Tisch liegen mehr als ein Dutzend Bücher über Borkum, die er selbst geschrieben hat: über „Borkumer auf Walfang“, über „Borkums Leuchtfeuer“ und die „Faszination Morsetasten“. Heute hat Ulsamer einen Ruf als Insel-Widerspruchsgeist. Sogar der Bürgermeister sagt: Warum muss der Gregor bloß so viele Leserbriefe schreiben? Er sei halt ein „G-Typ“, meint Ulsamer über sich – einer, der sich genau mit Themen beschäftigt.Vergiftete SeeUlsamer steht auf und holt die Ausgabe der Borkumer Zeitung vom 25. Juli 2022 aus seinem Arbeitszimmer. In der gibt es ein Interview mit jenem Anwalt, der Borkum und Juist bei ihrer Klage vor der Rechtbank in Den Haag unterstützt. „Es besteht die Gefahr, dass nach Jahren der Erdgasförderung Erdbeben entstehen können und die Süßwasserlinse beschädigt wird“, liest Ulsamer den Wortlaut des Juristen vor, mit dem dieser den Gang vor das niederländische Gericht begründet hatte. Er legt die Zeitung vor sich auf den Tisch und sagt: „Klar findet ein Anwalt einen Grund zum Klagen, wenn man ihn fragt.“ Nur sei die Begründung der Klage in zweifacher Hinsicht falsch. Erstens: Die Erdbebengefahr werde überschätzt. Zwar sei es in Groningen, wo es das größte Erdgasfeld in Europa gibt, in der Vergangenheit zu seismischen Erschütterungen gekommen. Aber da wäre durch das Rausziehen des Gases aus der Erde auch direkt unter der Stadt ein Hohlraum entstanden. „Bei uns ist das irgendwo am Horizont in 4.000 Meter Tiefe.“ Zweitens: Meerwasser könne in das Trinkwassergebiet nicht „eindringen“. Im Inneren von Borkum gebe es, wie bei allen Schwemmsandinseln, drei Wasserschichten. Deren Salzgehalt werde nach unten immer höher: oben Süßwasser, in 50 bis 60 Meter Tiefe Brackwasser und weiter unten Meerwasser. Was solle da schon passieren, selbst wenn die Insel zwei Zentimeter abrutscht?Placeholder image-1Übrigens, fügt Ulsamer hinzu, hätte Borkum einen Überschuss an Trinkwasser. Der Begriff „Süßwasserlinse“ würde suggerieren, dass diese bei der kleinsten Erschütterung platzt. In den Dünen über der Süßwasserlinse würden aber jährlich 1,4 Millionen Kubikmeter Regenwasser versickern. Dem gegenüber stünde ein Verbrauch von nur 800 Tausend Kubikmetern im Jahr, weil es auf Borkum keine wasserintensive Landwirtschaft gibt. Ulsamer sagt, er könne das alles beurteilen: Er sei Vorstandsmitglied im Förderverein für den Borkumer Wasserturm. „Die Leute, die gegen das Projekt sind, haben keine Ahnung!“Einer, der dagegen ist, sitzt auf dem Katamaran, der mit 38 Knoten von Emden nach Borkum rast: Jürgen Akkermann, mit dem Wattwanderer Albertus „entfernt verwandt“, seit 2019 Bürgermeister der Insel – und von Anfang an ein strikter Gegner des Gasprojekts. Schon zwei Jahre vor seinem Amtsantritt hatten Probebohrungen auf N05-A stattgefunden. Die entsprechende Plattform war von Borkum aus gut erkennbar. Deswegen misstraut Akkermann One-Dyas, wenn das Unternehmen behauptet, die Bohrinsel sei bei klarem Wetter nur 30 Prozent der Zeit über sichtbar. Als der Katamaran am niederländischen Energiepark Eemshaven vorbeifährt, mit etlichen Windrädern und einem rauchenden Schlot, macht der 56-Jährige eine Handbewegung und zeigt auf einen Abfluss, aus dem Wasser so schnell herausschießt, dass es von einer kleinen weißen Wolke umgeben ist: Ha, auch da werde irgendwas ins Meer geleitet, sagt er. Was genau? Das weiß Akkermann nicht.Placeholder image-6Der Bürgermeister ist besorgt, dass die Industrie den Freizeitwert der Insel mindert. Pro Saison kämen über 300.000 Besucher, zwei Millionen Übernachtungen. Er schätzt, dass 90 Prozent der Inselbewohner vom Tourismus leben. Von der Strandpromenade im Westen blickt man bereits heute auf den 15 Kilometer entfernten Offshore-Park Riffgat mit seinen 30 Windkraftanlagen, der eines Tages die Energie für One-Dyas liefern soll. Aber noch was anderes stört Akkermann: Borkum bestünde zu 75 Prozent aus geschützten Nationalparkflächen, in diesen Zonen solle bald sogar das Kitesurfen verboten werden. „Hier unterhält man sich über Drachenflugverbote, und dort dürfen schmutzige Schadstoffe ins Meer geleitet werden?“, regt sich der passionierte Wassersportler auf. „Das versteht keiner.“Auch seine Umweltbeauftragte Sandra Franke sorgt sich wegen Schadstoffen, die durch die Gasförderung auf N05-A ins Meer gelangen könnten: Quecksilber, Blei, Cadmium und Benzol seien in dem „Produktionswasser“ enthalten, das aus dem Bohrloch mit herausströme. Benzol ist ein krebserregender Stoff. Franke holt einen Aktenordner mit jener Umweltverträglichkeitsprüfung aus dem Regal, die One-Dyas selbst in Auftrag gegeben hat. Darin verpflichtet sich das Unternehmen, einen Aktivkohlefilter auf der Plattform zu installieren. Dadurch könnten 15 Prozent des Benzols herausgefiltert werden. „Zu wenig“, findet Franke.Schlick happensAußerdem müsste überschüssiges Gas noch „abgefackelt“ werden. Das wird notwendig, wenn beim Förderprozess mehr Gas aus dem Bohrloch kommt, als mit der Pipeline abtransportiert werden kann. Bei diesem Abfackeln, so Franke, würde Methan entweichen: Dessen Klimabilanz ist 80 Prozent schlechter als die von CO₂.In der Studie „Net Zero by 2050“der Internationalen Energieagentur steht, dass es ab 2021 keine neuen Gasförderungen mehr geben dürfe, wenn die weltweiten Klimaziele eingehalten werden sollen. Und jetzt könnte in der Nordsee ein fossiles Projekt realisiert werden, bei dem, so der Plan, bis 2042 Gas gefördert wird? Auch das Meeresschutz-Kapitel im Koalitionsvertrag der Ampel wäre schon nach weniger als einem Jahr Makulatur. Dort verpflichtet man sich zu „keinen neuen Genehmigungen für Gasbohrungen in der Nordsee“.Albertus Akkermann ist auf dem Weg raus aus dem Watt – „Sooo, Feierabend!“ –, in einer kleinen Salzpfütze wäscht er sich den schwarzen Schlick von den Füßen. Er sorgt sich besonders um die Tiere im Wattenmeer: Die Grenze des Nationalparks ist nur zehn Kilometer von den Gasfeldern entfernt. Die Nordsee habe eine West-Ost-Strömung, erklärt Akkermann, diese würde „die ganze Scheiße“ hierhertragen, die aus dem Bohrloch rauskäme. Die Muscheln würden über ihre Atemröhre, den Sipho, diese Schadstoffe einsaugen. Und wenn der Mensch die Weichtiere isst, habe auch er ein Problem. „In jeder guten Paella sind Herzmuscheln.“ Aber, tja, so sei das eben mit dem „Verursacherprinzip“, sagt Akkermann: Wir machen den Planeten kaputt – und das fällt dann auf uns selbst zurück.Placeholder image-2One-Dyas betont, dass es in keinem Stadium des Projekts „signifikante Auswirkungen auf die Natur“ gebe. Constantin Zerger von der DUH rechnet dagegen vor: Wenn das gesamte Gas des GEMS-Projekts verbraucht wird, werden 123 Millionen Tonnen CO₂ emittiert.Franziska Saalmann, 28, öffnet die Tür des Greenpeace-Büros im Zentrum von Berlin. Im Juli war die Meeresbiologin mit ihren Kollegen auf Borkum, um gegen das One-Dyas-Projekt zu demonstrieren. Zusammen mit 250 Inselbewohnern und Urlaubern haben sie ein Menschenbild am Strand geformt: die Worte „No New Gas“. Vor allem der Schweinswal sei „stark gefährdet“, erklärt sie im Gespräch mit dem Freitag. Dessen Population sei gesunken, 2019 gab es nur noch etwa 23.000 Tiere in der deutschen Nordsee. Schweinswale kommunizieren, wie viele Meereslebewesen, mit Lauten. Sie machen ein Klickgeräusch mit den Lippen und navigieren sich mittels der Aufnahme des Echos durch die Unterwasserwelt.Placeholder image-4Bau und Betrieb einer Förderplattform seien mit viel Lärm verbunden, erklärt Saalmann. Die genaue Zahl kennt sie nicht, hat aber einen Vergleichswert: Der Grenzwert für Unterwasserbaustellen liege in Deutschland bei 160 Dezibel. Zum Vergleich: Ein startender Düsenjet verursacht 150 Dezibel. „Tiere sind davon über weite Distanzen betroffen“, sagt Saalmann, „denn im Meerwasser breitet sich der Schall etwa viereinhalbmal so schnell aus wie in der Luft.“ Am Ende könnte der Orientierungssinn vieler Schweinswale so gestört seien, dass sie stranden.Auf Borkum ist Gregor Ulsamer, der alte Rebell, mit seinem Fahrrad zur Promenade gefahren. Es ist voll, man hört laute Musik und klirrende Gläser – das Weinfest ist in vollem Gange. Ulsamer will zeigen, dass Industrie nicht schlecht sein muss für den Tourismus. „Sehen Sie das Schiff dahinten?“, fragt er und deutet aufs Meer hinaus, „das ist die Ulisse.“ In geschätzt zehn Kilometer Entfernung verlegt das Schiff Energiekabel. „Das ist doch ’ne Attraktion für die Leute hier!“Tierschützer glauben dagegen, One-Dyas wäre auch eine Attraktion für Zugvögel. Rund 60 Millionen von denen überfliegen die Nordsee pro Jahr. Vom Licht der Bohrinsel könnten sie sich so angezogen fühlen, heißt es, dass die Tiere die Plattform umkreisen – bis sie keine Kraft mehr zum Weiterfliegen haben und verenden.So viel Lärm um das Gas: Dabei will Borkum selbst bis 2030 emissionsfrei werden. Bürgermeister Jürgen Akkermann tippt in seinem Büro im Rathaus auf das Thermostat am Fenster. „Smart-Rathaus-Technologie“ sei das: ein Projekt, um in kommunalen Gebäuden etwas für den Klimaschutz zu tun. Öffne er das Fenster, schalte sich die Heizung automatisch ab. An der Decke hängt ein Bewegungsmelder fürs Licht. Smart. Aber vielleicht wird der Krieg in der Ukraine das beschauliche Borkum trotzdem ins fossile Zeitalter zurückdrängen.
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