Requiem für Albträume

Provinzhölle Amerika Daniel Woodrell schreibt Geschichten von Armut und Gewalt – und vom Überlebenswillen unbeugsamer Teenager
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Schon die Titel Winters Knochen und Der Tod von Sweet Mister verweisen auf ein böses Ende. Und auch die Anfänge dieser beiden gerade auf Deutsch erschienenen Romane von Daniel Woodrell verheißen nichts Gutes: „Mit Seilen waren zwei oder mehr gehäutete Tiere an den durchhängenden Ästen festgemacht, Wild, das für zwei Tage und drei Nächte draußen hing, damit der erste Hauch der Verwesung den Geschmack verbesserte und das Fleisch an den Knochen weicher werden ließ.“ Oder: „Seine Stimme schien für mich immer voll von diesen Würmern zu sein, die einen fressen, wenn man tot ist.“

Es sind Intros für literarische Trauerfeiern, düstere Märchen, die im Mittleren Westen der USA spielen, im weiten hü