Revolte in Crostwitz

Lausitz Weil das sächsische Kultusministerium darüber nachdenkt, eine Schule zu schließen, steht nun eine ganze Region auf den Barrikaden. Die Sorben sind aus dem Dornröschenschlaf erwacht
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Seit einigen Tagen kursieren in der Oberlausitz Anstecker mit den sorbischen Nationalfarben Blau-Rot-Weiß, darauf der Schriftzug »Chróscan zbezk 2001«. »Crostwitzer Revolte 2001« heißt das. Mit der wollen die Crostwitzer jetzt in die Geschichte eingehen. »Wir waren immer lieb und friedlich«, beschreibt Handrij Brezan, ein fünfunddreißigjähriger Schornsteinfeger aus Prautitz/Prawocicy, die sorbische Minderheit. Doch jetzt aufzugeben sei Verrat. Verrat am sorbischen Volk.

Es ist eine Entscheidung des sächsischen Kultusministeriums, die die Oberlausitzer Sorben auf die Barrikaden getrieben hat. Denn das Ministerium weigert sich, in diesem Schuljahr wieder eine fünfte Klasse in der Crostwitzer Mittelschule einzurichten. Statt