Reykjavik an der Themse

Finanzkrise Das Mutterland des Kapitalismus steht unter Schock - Großbritanniens Premier reagiert mit Aktionismus. Doch auch das zweite Rettungspaket wird wenig ändern
Exklusiv für Abonnent:innen

Die Royal Bank of Scotland (RBS), bisher die Nummer zwei der britischen Finanzbranche, bricht mit einem Verlust von umgerechnet 31 Milliarden Euro alle Rekorde der nationalen Wirtschaftsgeschichte. Man hat fröhlich gezockt bei der weltweiten Spekulation mit Hypothekenderivaten und sich bei der Übernahme der niederländischen ABN-Amro Bank übernommen. Die Konsequenzen sind nicht minder zerstörerisch als bei Barclays, gleichfalls ein erloschener Stern am Bankenfirmament: Allein im Januar verlor das Institut fast 70 Prozent seines Börsenwerts und ist damit wieder im Jahr 1985 angekommen.

Bitter, aber wahr – das 37 Milliarden Pfund schwere staatliche Rettungspaket vom Oktober ist fast wirkungslos verpufft. Nun schiesst die Regierung Brown 500 Milliarden nach.