Ringstorffs straffe Zügel

Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern Basteln an einer sozialdemokratischen Hegemonie
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Als Ende 1998 in Schwerin eine rot-rote-Koalition gebildet wurde, waren Euphorie und Horrorszenarien gleichermaßen groß. PDS und einige Teile der SPD-Linken erhofften sich durch die Regierungsteilhabe der Sozialisten eine spürbare Linkswende in der Landespolitik - Konservative und Liberale drohten dem Land eine irreversible politische, wirtschaftliche und kulturelle Randständigkeit an. Da beides nicht eintrat, können sich heute jene bestätigt fühlen, die den damaligen Vorgängen mit pessimistischem Optimismus begegneten.

1998 bot sich für die Sozialdemokraten erstmals die Gelegenheit, die Vorherrschaft der Konservativen im Land zu brechen: Massive Verluste auf Seiten der CDU und entsprechende Gewinne bei SPD und PDS verschafften der rot-roten Liai