Riss in der Idylle

Bosnien-Herzegowina Die fortschreitende Islamisierung von Sarajevo verändert nicht nur das Straßenbild. Die ­Minderheiten fühlen sich ­immer stärker ausgegrenzt
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Das Generalkonsulat von Bosnien-Herzegowina in Stuttgart ist längst nicht mehr so überfüllt wie früher. Seit die jugoslawische Föderation in den neunziger Jahren auseinander gefallen ist, sind die über 100 Meter langen Menschenschlangen vor dem Gebäude in der Olgastraße verschwunden. Die Anwärter auf Pässe und Visa verteilen sich nun auf verschiedene Zuständigkeiten.

Ebenfalls neu ist ein anderer Umstand: In den bescheidenen Räumlichkeiten liegen Broschüren aus, die über Zwangsheirat informieren, Kontaktadressen angeben und an die Betroffenen appellieren: „Du musst niemanden heiraten, wenn Du nicht willst!“ Warum liegen diese Flyer ausgerechnet in diesem Konsulat? Was ist in Bosnien und Herzegowina seit der Un