Risse im Gebälk der EU

UN-Umweltgipfel Barbara Unmüßig, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung in Berlin, über Johannesburg als Gipfel der Schadensbegrenzung und die bröckelnde Geschlossenheit der Europäer
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FREITAG: Sie haben kürzlich in einem Interview mit dieser Zeitung (s. Freitag, 23.8.2002) erklärt, globale Fragen in Sachen Klimaschutz und natürlicher Umwelt brauchten globale Antworten. Sie waren zum UN-Gipfel in Johannesburg - sind dort diese Antworten gegeben worden? BARBARA UNMÜSSIG: Nur sehr partiell. Angesichts der globalen Umweltzerstörungen und der Armutskrise waren sie leider in vielerlei Hinsicht wenig konkret.

Welche Verbindlichkeit hat der zum Abschluss der Konferenz verabschiedete Aktionsplan für die nationalen Regierungen?
Es handelt sich um kein völkerrechtlich verbindliches Dokument, sondern ein sogenanntes Soft Law der Vereinten Nationen. Damit bekunden Regierungen ihren Willen, im Sinne des Aktionsplans zu handeln.

Aber diesen Willen habe