Rivalen der Einmischung

Im Kino "Der Stille Amerikaner" wird bei uns mit einjähriger Verzögerung gezeigt - genau zur rechten Zeit
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Das nennt man schlechtes Timing. Am 11. September 2001 hatte der australische Regisseur Phillip Noyce um neun Uhr früh einen Termin bei Miramax-Boss Harvey Weinstein - in Downtown Manhattan. Das Treffen, bei dem es um die Veröffentlichung von Noyces Film Der stille Amerikaner gehen sollte, fand nicht statt. Der Starttermin wurde auf unbestimmte Zeit verschoben. In die Zeit des Kriegs gegen den Terror schien der Film nicht recht zu passen.

Der stille Amerikaner basiert auf dem gleichnamigen Roman des britischen Autors Graham Greene und lässt amerikanische Außenpolitik nicht sonderlich gut aussehen. Geschildert werden die Ereignisse im Vietnam des Jahres 1952, also zu einer Zeit, als die französische Kolonialmacht im Indochina-Krieg gegen die nordvietnamesischen Kommu