Rohr im Wind

Wahlkampf Die SPD verschläft die inhaltliche Debatte und orientiert sich nur am Machterhalt. Ihr fehlen Analyse, Charme und plausible Projekte. Das könnte ein böses Erwachen geben.
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Brave Genossen können es nicht fassen: Seit Monaten schlittert die Union durch die Finanzkrise, während der SPD-Finanzminister die Krise managt und der SPD-Kanzlerkandidat das Konjunkturprogramm durchsetzt. Aber wer profitiert? Die FDP. Und die Sozialdemokraten hängen bleischwer bei 25 Prozent fest. Dabei ist die Partei seit Franz Münteferings Antritt wieder zur Ruhe gekommen, sie ist – notgedrungen, weil mit Blick auf die Wahlen – geschlossen wie lange nicht mehr. Warum wird das nicht honoriert?

Viele führen aktuelle Gründe an: Die Union stellt die Kanzlerin, die SPD hatte „Hessen“. Aber nur ideologisch Bornierte oder politisch Befangene können behaupten, dass die Sozialdemokraten erst durch Hessen in demoskopische Tiefen gestü