Es ist der Mensch, der stört

Kino Ronny Trocker zeigt in „Der menschliche Faktor“, wie wenig man sich auf die eigene Wahrnehmung verlassen kann
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 26/2022

Nicht nur das Wandbild des riesigen Hasen neben der Treppe wirkt ausnehmend verstörend. Die dunkle Einrichtung des Hauses lässt keinen bestimmten Stil erkennen und sieht ein wenig abgenutzt aus. Langsam bewegt sich die Kamera durch das leere, nein, menschenleere Gebäude. Zwischen einem Gefühl der Verunsicherung und der Bedrohung lässt sich kaum unterscheiden.

Man könnte es als Erleichterung empfinden, wenn zu Beginn von Der menschliche Faktor endlich eine Familie in der Hofeinfahrt zu erkennen ist und wenige Sekunden später durch die Tür tritt. Zuerst solle gelüftet werden, meint der Vater, das Wohnzimmer mit dem sofort eingeschalteten Fernseher wird von den Kindern besetzt. Der menschliche Faktor hat die beklemmende Stille gestört, er ist e