Rot-Schwarzer Flirt am Lido

Vor siebzig Jahren Das erfolgreiche Abschneiden sowjetischer Filme im faschistischen Italien auf den ersten Festivals in Venedig
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Man muss es schon es schon zweimal lesen, um es auch glauben zu können: Als Mussolinis Minister Graf Volpi auf dem Lido di Venezia 1932, also vor nunmehr 70 Jahren, das erste Filmfestival der Welt gründete, ging dessen einziger Preis ausgerechnet an einen dem Tscheka-Gründer Felix Dshershinskij gewidmeten Sowjetfilm. Sicher faszinierte das Publikum damals - wie später die Regisseure des "Neorealismo" - der engagierte Realismus, mit dem Regisseur Nikolaj Ekk kleinkriminelle Straßenkinder auf dem Weg ins Leben (so der Titel dieses ersten sowjetischen Tonfilms) zeigte. Heutige Zuschauer können deren Sozialisierung in einer Arbeitskommune heute gewiss nicht mehr ohne Assoziationen an den "Archipel Gulag" sehen. Französische Surrealisten wie Breton, Eluard und