Rote Frau vor Magnetberg

Russlandkoller Marion Poschmanns anspruchsvoller "Schwarzweißroman" ist ein neuer Aufbruch ins Gegenstandslose
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Vom Osten träumt man, aber dorthin fährt man nicht". Vielleicht hätte sich die Protagonistin von Marion Poschmanns Schwarzweißroman besser an diesen Titel eines frühen Gedichts ihrer Erfinderin gehalten. Dann wäre es vielleicht bei schönen Träumen geblieben. So fällt die namenlose Frau, die in der biographischen Lücke zwischen Studium und Beruf ihren Vater in Russland besucht, in einen Traum der besonderen Art.

Alpträume sind bekanntlich die Vorbedingung jeder guten Literatur. Und gerade deswegen liest man die Texte der 1969 geborenen Berliner Autorin Marion Poschmann. Oder, sagen wir, wegen des schleichenden Übergangs dorthin. Schon in ihrem ersten Roman Baden bei Gewitter (2002), der skurrilen Liebesgeschichte zwischen einer jung