Ruf aus der "Matrosenstille"

Vorläufiges Ende der Yukos-Affäre in Russland Der Kreml holte sich zurück, was er an strategischen Ressourcen braucht
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Michail Chodorkowski konnte jüngst nach längerer Zeit wieder einen Erfolg verbuchen - ein Moskauer Gericht verkürzte die erstinstanzlich gegen ihn verhängten neun Jahre Haft auf acht. Die allerdings muss der Verurteilte nunmehr im sogenannten "offenen Lagervollzug" verbüßen. Bei guter Führung kann er nach vier Jahren entlassen werden. Für die russische Justiz scheint der Fall damit erledigt, jedenfalls wurde Chodorkowskis amerikanischer Anwalt, Robert Armstrong, gleich nach der Berufungsverhandlung des Landes verwiesen. Protest dagegen regte sich kaum, wie überhaupt die Chodorkowski-Solidarität an Schwung verloren hat. Und das, obwohl der Angeklagte noch kurz vor seinem Berufungsverfahren den flammenden "Appell an die Linke" gerichtet hatte