Ruhrpottrevoluzzer

Denkmal Die Welt schaut nach Gelsenkirchen, seit dort ein Lenin aufgestellt wurde. Unser Autor hat sich für einen Tag zu ihm gesellt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 29/2020
Lenin erleben ist vom Freizeitwert her höchst umstritten
Lenin erleben ist vom Freizeitwert her höchst umstritten

Foto: Ina Fassbender/Getty Images, Grafik: der Freitag (links)

Da steht er jetzt also: Lenin. Mitten im Ruhrgebiet, in Gelsenkirchen. Er misst über zwei gusseiserne Meter, er schaut nach vorne, auf eine Hauptkreuzung. In einer Hand hält er einen Stift und in der anderen einen Block, als wäre er der neue Stadtschreiber. Er ist aber Lenin, der Revolutionsführer. So einer gefällt nicht jedem.

Es hat viel Gezerre gegeben, die Stadtoberen haben Lenin verhindern wollen, auch juristisch. Seit einigen Wochen ist er nun aber da. „Schwer zu ertragen“ sei das, findet der Oberbürgermeister, ein Sozialdemokrat. Lenins Zeitgenossen fühlten sicher ähnlich, denn er war nach allem, was man über ihn lesen kann, mit seiner unbedingten Art kein Mann der Kompromisse. Solche Menschen sind oft nur schwer zu ertragen, s