Russland hat seine Rechte verwirkt

IM GESPRÄCH Tschetscheniens Außenminister Iljas Achmadow über die Unterschiede zwischen zwei Kriegen im Kaukasus, eine islamische Ordnung und die Schuld der eigenen Führungseliten
Exklusiv für Abonnent:innen

FREITAG: Sind Sie mit den Resultaten des Istanbuler OSZE-Gipfels bezogen auf den Tschetschenien-Konflikt zufrieden?

ILJAS ACHMADOW: Der Druck der westlichen Welt auf Russland bleibt unsere einzige Hoffnung, dass dieser Krieg, der für unser kleines Volk den Genozid bedeutet, beendet wird und Verhandlungen zwischen dem tschetschenischen Präsidenten Maschadow und Boris Jelzin durchgesetzt werden. Die Infrastruktur Tschetscheniens war bereits nach dem Krieg von 1994 bis 1996 völlig zerstört. Der jetzige Krieg, vor allem die pausenlosen Bombardierungen, hinterlassen nur Ruinenfelder. Tausende Menschen flüchten nach Grosny, weil es dort wenigstens Keller gibt, in denen man sich verkriechen kann.

Worin sehen Sie den Unterschied zum ersten Krieg von 1994 bis 1996?

Der jetzig