Auf die ganz große Koalition läuft es wohl im Saarland hinaus. Zumindest, wenn es nach Viktoria geht. Auf ihrem Kinderfahrrad kurvt sie zwischen den Wahlkampfständen der verschiedenen Parteien in der Saarbrücker Fußgängerzone herum. Nach einiger Zeit kommt sie zu ihrem Vater zurück: Viktoria hat Luftballons fast aller Parteien in Rot, Gelb, Orange, Blau und Lila abgestaubt und am Lenker befestigt. Dafür gibt es erst mal ein Eis.
Der Vater der Kleinen, Thomas Lutze, ist Landesvorsitzender der Linken im Saarland. Er war einmal Wahlkreismitarbeiter von Oskar Lafontaine, früher, in den guten Zeiten, als die Linke hier im Saarland ein Fünftel aller Stimmen gewann. Heute laufen gegen ihn selbst Vorermittlungen wegen Untreue. Einer seiner früheren Mitarbeiter wurde vergangene Woche wegen Urkundenfälschung und falscher Verdächtigung verurteilt. Und Oskar Lafontaine ist aus der Partei ausgetreten, nicht ohne noch einmal laut die Tür ins Schloss zu knallen, während die Linke bangen muss, ob sie nach der Wahl am 27. März überhaupt noch im nächsten saarländischen Landtag vertreten sein wird.
Am Samstagvormittag zwei Wochen vor der Wahl ist Thomas Lutze mit seinem roten Lastenrad im Parteidesign unterwegs. Ein Helfer stellt einen weißen Stehtisch neben dem Wahlmobil auf. Bei dem milden Frühlingswetter mutet so ein Landtagswahlkampf ziemlich angenehm an. Doch gute Laune versprühen eher die SPD-Helfer:innen: Ihre Spitzenkandidatin, die stellvertretende Ministerpräsidentin Anke Rehlinger, führt mit großem Abstand vor der CDU, mit der sie seit zehn Jahren als Juniorpartnerin einer Großen Koalition regiert. Nach 23 Jahren mit drei CDU-Ministerpräsidenten deutet sich ein Wechsel an.
Auch die Grünen stehen solide da. Und die Linkspartei? Bei ihrem ersten Anlauf 2009 hatte sie satte 21,3 Prozent der Stimmen bei der damaligen Landtagswahl geholt– unter anderen Vorzeichen könnte Euphorie im links-grünen Lager ausbrechen. Doch davon ist weit und breit nichts zu spüren. Wer in Saarbrücken von einem Politikwechsel unter rot-rot-grünen Vorzeichen spricht, wird in etwa so angeschaut, als würde er Wladimir Putin die Ehrenbürgerwürde antragen wollen.
Vorwürfe landeten vor Gericht
Lutze sagt: „Ob hier im Land ein relativ liberaler CDU-Ministerpräsident an der Regierung ist oder ob ich eine Anke Rehlinger an der Regierung habe – es tut mir leid, beim besten Willen: Den großen Unterschied sehe ich nicht.“ Rehlinger habe als Wirtschafts- und Verkehrsministerin über zehn Jahre eine „Verkehrspolitik aus der Windschutzscheibenperspektive“ gemacht, sagt Lutze. Es ist sein Fachgebiet: Er ist verkehrspolitischer Sprecher der Linken im Bundestag.
Der 52-Jährige stammt eigentlich aus dem brandenburgischen Elsterwerda, lebt aber seit Beginn seines Studiums 1991 im Saarland. 1995 wurde er Regionalbüro-Mitarbeiter der PDS-Bundestagsfraktion in Saarbrücken. Es war das Jahr, in dem der äußerst beliebte Ministerpräsident Oskar Lafontaine den Parteivorsitz übernahm – damals freilich noch den der SPD.
Zehn Jahre später trat Lafontaine im Protest gegen Schröders Sozialeinschnitte aus der SPD aus und zog für die linke Wahlalternative WASG in den Bundestag ein, die bald mit der PDS zur Linken zusammengeführt wurde. Sein Wahlkreismitarbeiter wurde Thomas Lutze. Als Lafontaine die Linke 2009 erstmals mit sensationellem Ergebnis in den saarländischen Landtag führte, schaffte sein Zögling den Sprung in den Bundestag. Dieser bestreitet nicht, was die Partei ihrem langjährigen Zugpferd verdankt: „Wir hätten hier nie 20 Prozent ohne Lafontaine bekommen“, sagt er.

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Doch die gute Beziehung der beiden erfuhr um die Bundestagswahl 2017 herum einen irreparablen Riss. Die Gründe dafür sind bis heute nicht vollends aufgeklärte Vorwürfe von Betrug und Manipulation. Er erinnere sich noch gut an Parteiversammlungen von damals, sagt Jochen Flackus. Der 67-Jährige ist scheidender parlamentarischer Geschäftsführer der Linken im Landtag und langjähriger Wegbegleiter Lafontaines. „Da habe ich mit eigenen Augen gesehen, wie Busse vor der Tür standen, wo gefühlt 100 Menschen drin waren, die mit dem Saarland irgendwie wenig am Hut hatten“, sagt Flackus. Der Vorwurf: Um sich Mehrheiten zu sichern, sollen Neumitglieder herbeigeschafft und mit Geldzuwendungen bestochen worden sein. Er habe selbst gesehen, wie bei den damaligen Parteiversammlungen Umschläge verteilt worden seien, sagt Flackus. Vom „System Lutze“ ist schließlich die Rede, die Staatsanwaltschaft ermittelt.
Neben Lutze selbst steht vor allem Mekan Kolasinac im Mittelpunkt. Der frühere Schausteller und Imbissbudenbetreiber war Mitarbeiter Lutzes in dessen Bundestagsbüro. Für Flackus liegt es nahe, dass Lutze als damaliger Chef von Kolasinac auch der Urheber der Manipulationen ist. Weil Kolasinac nachweislich Unterschriften von Parteimitgliedern auf Quittungsbelegen über angeblich gezahlte Mitgliedsbeiträge gefälscht hat, wurde er vergangene Woche zu einer Geldstrafe von 4.800 Euro verurteilt; Kolasinac hatte zuvor seinen ehemaligen Chef Lutze der Unterschriftenfälschung beschuldigt, was sich aber als Schutzbehauptung herausstellte. Gegen Lutze laufen indes weiter Vorermittlungen wegen Untreue, es geht um die Anstellung von Kolasinac aus den Mitteln seines Abgeordnetenbüros.
Landtagswahl
Saarland Am 27. März 2022 wird im kleinsten Flächenland Deutschlands ein neuer Landtag gewählt. Seit 1999 stellt die CDU dort den Ministerpräsidenten, seit 2012 regiert sie in einer Großen Koalition. Nun sieht es so aus, als ob Tobias Hans (Regierungschef seit 2018) bald aus der Staatskanzlei ausziehen müsste: Laut ZDF-Politbarometer kommt seine CDU auf 30 Prozent Zustimmung, während die SPD mit der derzeitigen Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger an der Spitze 39 Prozent erreicht. Könnte man den Ministerpräsidenten an der Saar direkt wählen, käme Rehlinger auf 52 Prozent und Hans auf 31 Prozent. Letzterer kann an der „heißen Phase“ des Wahlkampfs aufgrund einer Corona-Infektion nur digital teilnehmen: Als „#RobiTobi“ begegnet er den Saarländern via Computerbildschirm. Rehlinger kann wieder ungehindert auftreten – sie hatte schon Anfang März Corona.
Aus dem Streit über die mutmaßlichen Manipulationen wird über die Jahre ein Kleinkrieg, der den Landesverband in zwei Lager spaltet. Dennoch gelingt es Lutze 2019, Vorsitzender zu werden. Erfolgreich initiiert er Ausschlussverfahren gegen einige Aushängeschilder der Partei. So wird etwa die scheidende Landtagsabgeordnete Astrid Schramm, immerhin von 2013 bis 2017 Landesvorsitzende, aus der Partei geworfen, weil sie Interna an die Öffentlichkeit getragen haben soll. Daraufhin zeigen sich 36 der 42 Mitglieder ihres Ortsverbands Püttlingen-Köllerbach mit der Geschassten solidarisch und treten aus der Partei aus.
Null Chance auf Kompromiss
Die Bundesschiedskommission der Linken bestätigt den Ausschluss Schramms im Januar 2022, zudem stellt sich die Berliner Parteizentrale mehrfach hinter Lutze. In den Wochen vor der Wahl sind die Fronten verhärteter als je. Auf der einen Seite das Lutze-Lager, das Wahlkampfhilfe von Parteiprominenz wie Gregor Gysi, Dietmar Bartsch und Janine Wissler bekommt. Auf der anderen Seite das Lafontaine-Lager, das den Wahlkampf torpediert: Erst treten Flackus und der frühere saarländische Bundestagsabgeordnete Volker Schneider aus der Partei aus. Elf Tage vor dem Urnengang geht dann auch Lafontaine. „Ende mit Knalleffekt“ oder „Abgang mit der Abrissbirne“ titeln die Zeitungen.
In einer Erklärung spricht Lafontaine den Streit um die mutmaßlich manipulierten Mitgliederlisten an: „Ein normales Parteimitglied, das nicht in das Betrugssystem eingebunden ist, hat keine Chance, ein Mandat zu erhalten.“ Doch vor allem beruft sich der 78-Jährige auf inhaltliche Differenzen mit der Parteiführung: „Ich wollte, dass es im politischen Spektrum eine linke Alternative zur Politik sozialer Unsicherheit und Ungleichheit gibt, deshalb habe ich die Partei Die Linke mitgegründet. Die heutige Linke hat diesen Anspruch aufgegeben.“ Interviewanfragen sowohl vor als auch nach seinem Austritt lehnt Lafontaine jedoch ab.
Jochen Flackus hingegen spricht recht offen. „Der Landesvorstand hat ja inhaltlich null beigetragen. Absolut null“, sagt er. Zurück bleibe ein „Scherbenhaufen, der am Ende quasi den erfolgreichsten Landesverband im Westen ruiniert hat“. Es habe letztlich keine Chance auf einen Kompromiss gegeben, da „null Vertrauen auf beiden Seiten“ mehr herrsche.
Für Lutze ist Flackus ein „Vollpfosten von Fraktionsvorsitzender“, der glaube, „hier alles kaputtmachen zu dürfen, nur weil er es maßgeblich mit aufgebaut hat“. Obwohl es ein „Dauerfeuer aus den eigenen Reihen“ gebe, hofft er auf einen Wiedereinzug in den Landtag. Eine Fraktion mit drei oder vier Mitgliedern – „Da kannst du was machen“, sagt Lutze.
Nach jüngsten Umfragen wäre die Linke mit vier Prozent nicht mehr im Parlament vertreten. Das schmerzt Parteimitglieder wie Jasmin Pies. Als Mitglied im Stadtrat von Saarbrücken hat sie linke Erfolge mit durchgesetzt: An vielen Schulen sei ein beitragsfreies Mittagessen eingeführt worden; die „Sozialcard“ bringt Vergünstigungen in Sport-, Kultur- und Freizeiteinrichtungen. Die gelernte Hotelfachfrau steht zwar auf der Landesliste, doch dass sie noch in den Landtag einzieht, daran glaubt sie selbst nicht. Dafür müssten sich die Umfrageergebnisse am Wahlabend verdoppeln. Pies hat miterlebt, wie das rot-rot-grüne Saarbrücker Stadtrats-Bündnis zerbrochen ist. Und sie musste hinnehmen, dass man mit der „Sozialcard“ nicht mehr gratis Bus fahren kann.
Es ist keine leichte Zeit für linke Wahlkämpfer. Dennoch steht sie weiterhin in der Saarbrücker Altstadt und verteilt Flyer. „Denn ich glaube nach wie vor, dass unser Programm das richtige ist“, betont die 43-Jährige. Sie hat nach wie vor großen Respekt vor Lafontaine: „Ich weiß, was er für dieses Bundesland geleistet hat.“ Doch sie hofft auch, dass in der Partei mit seinem Abgang nun endlich Ruhe einkehrt.
Kommentare 25
Frau Pies ist sicherlich eine ehrenwerte Frau. Das Problem vieler ehrenwerter Menschen in den bürgerlichen Parteien, nicht nur von Die Linke, ist:
SCHEIN regiert die Welt. Damit sind Geldscheine gemeint, aber mehr noch der Schein als Gegenpart von SEIN.
Wer heute vor Allem darauf schaut, wie jemand 'rüberkommt', ist mit der Prüfung von Inhalten gnadenlos überfordert. Das ist weder als Kritik, noch als Vorwurf gemeint, sondern als nüchterne Bestandsaufnahme.
Niemals habe ich innerhalb von so kurzer Zeit von Profisportlern gehört, wie müde, erschöpft, mit einem leeren Akku sie ihrem Leben nachgingen.
Heute hat die Weltranglistenerste des Damentennis mit 25 oder 26 ihren Rücktritt erklärt. Dass die Alt-Herren-Riege um Rafael Nadal und Roger Federer von einer Verletzungs- und Erschöpfungspause in die nächste hechelt: wen wundert das noch?
Selbst Saison-Sportler wie Biathleten sind ausgelaugt. Der Abschluss am Holmenkollen in Oslo am vergangenen Wochenende war ein Stelldichein erschöpfter Athleten. Einige hatten schon vorher auf den Abschluss gepfiffen.
Hat alles nichts mit Oskar Lafontaine zu tun? Auf den ersten Blick vielleicht. Wer aber über den eigenen Tellerrand schaut, sieht Verbindendes, wo es nicht zwingend erwartet werden kann.
Das Ziel neoliberal-konservativer und pseudo-sozialdemokratischer Politik besteht darin, die Oligarchen, Superreichen, Autokraten und Plutokraten noch reicher und mächtiger zu machen.
Im Zentrum linker Politik sollten dagegen Demokratie, Abrüstung, soziale Gerechtigkeit und der Kampf gegen die Armut stehen.
Der Kampf gegen die Armut und soziale Gerechtigkeit spielen aber offenkundig sogar in der Partei "Die Linke" keine allzu große Rolle mehr. Der Austritt des ehemaligen Sozialdemokraten Oskar Lafontaine aus der Partei ist lediglich die logische Folge einer schrittweisen Verschiebung der gesellschaftlichen Mitte (inklusive der deutschen "Linken") von links nach rechts.
Mit dem Reichtum der Oligarchen und der Schere zwischen Arm und Reich wachsen offenbar auch die gesellschaftliche Arroganz, Ignoranz, Dekadenz, Scheinheiligkeit und Heuchelei.
Bezeichnend dafür ist auch die Tatsache, dass man in Deutschland vor allem in den bürgerlichen Mainstream-Medien immer (nur) bei russischen Multimilliardären von "Oligarchen" redet und bei deutschen, italienischen, französischen, us-amerikanischen und anderen Multimilliardären von "Superreichen".
Und wer hätte sich noch bis vor wenigen Jahren vorstellen können, dass eine neoliberale, sozialdarwinistische, rechtsextreme und nationalistische Partei wie die AfD bei den Bundestagswahlen 2021 rund 10 Prozent der Wählerstimmen bekommt?
In den 1960er Jahren war der "Der Spiegel" einmal das "Sturmgeschütz der Demokratie" und ein "linkes" Nachrichtenmagazin. Auch aus dem "Sturmgeschütz der Demokratie" ist inzwischen ein neoliberal-konservatives Maschinengewehr der radikalen bürgerlichen "Mitte" geworden.
Und was sagt der pseudo-sozialdemokratische Bundeskanzler Olaf Scholz zu Armut, sozialer Gerechtigkeit und der Schere zwischen Arm und Reich?
Das Experiment "Partei Die Linke" ist aus Sicht der Lohnabhängigen gescheitert. Diese Partei wurde von privilegierten Bildungsbürgern okkupiert, die mit dem Anfangserfolg dieser Partei schnell gemerkt haben, dass dort etwas zu holen ist. Und diese Partei orientiert sich in ihren Bestrebungen ganz offensichtlich an den emotionalen, geistigen und materiellen Bedürfnissen des Bildungsbürgertums. Brauchen Lohnabhängigen eine solche "linke" Partei? Nein. Braucht das Bildungsbürgertum eine solche "linke" Partei? Auch nicht, denn für diese Schicht sorgen schon andere Parteien. Das wars also. Ist auch nicht das Ende linker Parteien und Bewegungen in Deutschland. Das Leben geht weiter auch ohne diese Partei. Ist nur für die bezahlten Mandatsträger und Funktionäre etwas unangenehm.
Ich weiß nicht, ob der Verfall der Umgangsformen innerhalb der Linken Ursache oder Folge ihres Niederganges ist. Aber sicher ist doch: Wer immer mit dem Gedanken spielt, jahrelanges ehrenamtliches Engagement in so eine Partei einzubringen, hat doch einen Anspruch auf ein Mindestmaß an Anstand im Umgang miteinander. Und da fehlt es in der Linken ganz entscheidend. Deshalb kann sich auch außerhalb der Linken kaum jemand diese Partei als Anwalt für Solidarität und Frieden vorstellen.
ich denke es gibt vielfältigere gründe für den abstieg dieser partei, wie generell der problemer linker ideologien.
das spitzenpersonal aus der hochzeit vor 15jahren, gysi, wagenknecht, lafo, sind alles (bildungs)bürgerliche menschen, lafo noch am wenigsten. keine/r hatte einen "arbeiter*innengestus". nicht im entferntesten.
heute fehlen charismatische führungsfiguren (leider scheinen die notwendig zu sein in populistischen gesellschaften wie unserer).
im osten war die linke die protestpartei, auch für ehemalige sed-kader, diese gruppe schrumpft auf natürlichem wege.
ohne die afd hätte die linkspartei wahrscheinlich immer noch 8-10%. dass prostestwähler*innen zu den (prä)faschisten abwandern, ist ein westliches phänomen, in sehr vielen ländern zu beobachten.
das anhaltende sperrfeuer aus den meisten medien gegen alles linke tut sein übriges.
ein sehr wichtiger, der wichtigste, grund ist meiner meinung nach die anhaltende machtlosigkeit. die ist strukturell, denn im kap. haben diejenigen die meiste macht, die das meiste kapital besitzen (und auch die medien abseits der ör).
dazu kommt, der leidensdruck i.d. gesamtbevölkerung ist nicht besonders groß.
nicht zu vergessen, dass linke ideologien frühestens seit stalin, spätestens seit 1989 ein schweren stand haben.
und sicher gibt es noch viel mehr gründe.
Teil 17.431 (siebzehntausendvierhunderteinunddreissig) aus der beliebten wöchentlichen Talk-Runde „Zuhause mit Förster’s Waldi“, jetzt auch als Bastelsatz für sendefreie Corona-Tage.
Jetzt red' i selba ...
https://www.reifra.de/media/image/ea/6f/91/H15121_Bastelsatz_Mini-Raeuchermann_Foerster_11_cm_1_600x600.jpg
Nee - oder?
Und was mach ich - mit meinen zwei LINKEN Händen???
Schön, hier von 'linken Ideologien' zu lesen. Das wärmt das Herz (auch links). Ich habe die letzten Jahre nur von einer Ideologie gelesen: dem alles zerstörenden Kapitalismus der angeblich unbegrenzten Möglichkeiten.
Könnte mir jemand bei der Suche nach 'linken Idedologien' helfen?
Das Hochwasser des letzten Sommers hat wohl nicht nur zu Erdrutschen, sondern auch zu anderen schwerwiegenden Beeinträchtigungen geführt. Wie ich vernahm: besonders in und um Erftstadt herum ...
Das dubiose System Lutze (mit den plötzlich auftauchenden Busladungen) ähnelt dem System Kahrs in der Hamburger SPD.
Es wird hoffentlich übermorgen vom Wähler entsorgt.
@erfstadtboy Nur zwei Anmerkungen: Im Osten hatte die PDS/Die Linke die Aufgabe , den sozialistischen Mittelstand, also die in der DDR etwas privilegierten Menschen, die ihrer privilegierten Stellung in der DDR nachtrauerten, in das neue Deutschland zu integrieren. Das ist erledigt. Zweitens: Im Westen war die wichtigste Motivation der Mitglieder (deshalb wurde ja die WASG gegründet) die Opposition gegen die Agenda2010. Mit der Übernahme in der neuen Partei Die LInke eroberten sich akademisch gebildetete privilegierte Menschen nach und nach die bezahlten Funktionen und Mandate. Menschen ohne akademische Bildung wurden nach und nach hinausgedrängt, verließen meistens gefrustet die Partei. Die akademisch Gebildeten haben aber ihre eigenen Bedürfnisse und keinen persönlichen Bezug zum unteren Drittel. Das spüren, ahnen und fühlen die Wähler. Drittens kommt noch obendrauf: Die Haltung der Partei zur Migration. Wer unbegrenzte Einwanderung fordert und Menschen, die dies skeptisch sehen oder ablehnen, in die rechte Ecke stellt, wird eben nicht von Lohnabhängigen gewählt - und das aus guten Grund. Die Haltung der Linken zur Migration ist m. E. der Hauptgrund für den Aufschwung der Rechtspopulisten und den Abschwung der linken Parteien, europaweit.
Oha, das ist eine schwierige Frage, Bartleby,
zwei linke Hände in Hessen ???
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Schlechte Nachricht: Berufsverbot (inoffiziell)
Gute Nachricht: Torwart beim SV Darmstadt 98 (offiziell)
Zur guten Nachricht: Herr Schuhen kann seine Haltung von Stehen zu Liegen - und zurück - ändern. Immer wieder.
Für die, die unten sind, gilt das nicht.
Oh, eine Anal-yse der besonderen Art.
Hier eine kleine Denkhilfe für Sie. Denken ist das, was für die Willfährigen durch Googlen ersetzt wird:
"Für die Tat ist allein der Täter verantwortlich."
Dies gilt für ALLE Taten und ALLE Täter.
Besonders für Kommentaristen unter vierzig Beiträgen.
Zitat 1: "das spitzenpersonal aus der hochzeit vor 15 jahren, gysi, wagenknecht, lafo, sind alles (bildungs)bürgerliche menschen, lafo noch am wenigsten. keine/r hatte einen "arbeiter*innengestus". nicht im entferntesten."
Muss man ein Arbeiter beziehungsweise Malocher ohne Abitur/Studium sein, der sich für 10 Euro brutto in der Stunde den Arsch aufreißt, um die Schere zwischen Arm und Reich bzw. den Reichtum deutscher Oligarchen anzuprangern?
Das Problem ist m. E. nicht der "(bildungs)bürgerliche Status.
Das größte Problem sind heutzutage die Arroganz, Ignoranz, Dekadenz und die fehlende Empathie der selbsternannten "Bildungselite".
Zitat 2: "ein sehr wichtiger, der wichtigste, grund ist meiner meinung nach die anhaltende machtlosigkeit. die ist strukturell, denn im kap. haben diejenigen die meiste macht, die das meiste kapital besitzen (und auch die medien abseits der ör)."
Aber wir leben doch angeblich in einer "freiheitlichen Demokratie".
Wenn ein Prozent der Bevölkerung, die "Superreichen" aka Oligarchen aka "Leistungsträger", im Geld/Vermögen schwimmt und über die anderen 99 Prozent herrscht bzw. sagt, wo es lang geht, ist dann nicht etwas faul an der Freiheit und der Demokratie?
So dumm können die Kälber auf zwei Beinen doch nicht sein und ihre eigenen Metzger wählen?
Vielleicht sollten die mehrheitlich studierten und "gebildeten" Stiefel- und Speichellecker in den deutschen Medien nicht immer von "freiheitlicher Demokratie" sprechen, sondern von der "Diktatur der Freiheit". Wäre das nicht ehrlicher, weil es der Wahrheit entspricht?
Was sagt der DDR-Pastor und Altbundespräsident Joachim Gauck zur "Diktatur der Freiheit"? Der Mann muss sich doch mit Diktaturen auskennen. Schließlich hat der studierte und "gebildete" DDR-Pastor Joachim Gauck jahrelang in einer Diktatur gelebt, in der sogenannten "Diktatur des Proletariats".
Hat der "gebildete" Joachim Gauck in seiner Amtszeit als Bundespräsident oder danach auch nur ein einziges Mal die Schere zwischen Arm und Reich kritisiert oder sich für "ungebildete" Arbeiter interessiert, die für 10 Euro brutto malochen?
Sie sollten in einem Systemveränderer-Blog aktiv werden. Evt. stimmt ihnen da jemand zu.
Sie haben kein Problem mit dem System- wie schön. Und vor allen Dingen, na dann ist ja alles in Ordnung. Sie brauchen daher auch nicht posten.
Kann sein. Allerdings nimmt ihre Posts von Systemwechsel kein normal denkender Mensch mehr ernst. Weiter so!
Die Anti-Oskar-Linke auf 2,5 Prozent geschreddert. Schön hingekriegt, Herr Lutze!
Das muß man erstmal hinbekommen. 10% Verlust. 80% der Wähler verloren. Einen Niedergang kann man das schon fast nicht mehr nennen.
In Berlin, im Karl-Liebknecht-Haus, weiss man bereits den Grund: Oskar Lafontaine!
Er ist weg. Dann muß es jetzt ja wieder enorm aufwärts gehen.
@Bartleby Ich denke, Sie verwechseln trotz tiefem fundierten Denken etwas.
Kann gut sein. Mein Anspruch an mich ist nicht, Mr. Perfect zu sein.
Ihr Anspruch ist für mich nicht erkennbar. Aber vielleicht ist das ja genau der Anspruch.
sehen wir das ganze positiv:
jetzt sind kaum noch 10% -verluste zu erwarten.....