Sachsen ist wieder einmal Spitze

Corona Der harte Lockdown kommt nicht unerwartet. Regionale Rekordwerte zeigen eine auffallende Kongruenz mit der Neigung zur Pandemie-Leugnung und zur AfD-Sympathie
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 50/2020
Seit vergangenem Dienstag gilt im Erzgebirgskreis eine Ausgangsbeschränkung. Trotzdem demonstrieren viele Einwohner weiterhin, auch ohne Abstand oder Maske, wie hier auf dem Annaberger Markt
Seit vergangenem Dienstag gilt im Erzgebirgskreis eine Ausgangsbeschränkung. Trotzdem demonstrieren viele Einwohner weiterhin, auch ohne Abstand oder Maske, wie hier auf dem Annaberger Markt

Foto: Bernd März/Imago Images

Wenn der MDR täglich in seinen Fernseh-Abendnachrichten die aktuellen Infektionszahlen bringt, reibt man sich seit der zweiten Corona-Welle verwundert die Augen. Sachsen, das nach seinem Selbstverständnis doch seit der Erschaffung der Welt alles am besten macht im gesamten Universum, liegt im Vergleich mit seinen Nachbarn Thüringen und Sachsen-Anhalt beim Zwei- bis Dreifachen dessen, was relativ zur Einwohnerzahl zu erwarten wäre. Das gilt sowohl für die Neuinfektionen als auch für Intensiv- oder Todesfälle. Mit einem Sieben-Tages-Inzidenzwert je 100.000 Einwohner von 321 führt Sachsen einsam im Ländervergleich. In der Hälfte der zehn Landkreise überschreitet er bereits die Marke von 400. Auch in der Relation der absoluten Fallzahlen z