Sachsens Drama

Extremismus Im Freistaat finden rechte Einpeitscher offenbar die bestmögliche Bühne. Dabei gibt es auch kleine Zeichen des Wandels
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 12/2017
Es gibt auch andere sächsische Verhältnisse: Mehr als 2.000 Menschen protestierten in Leipzig gegen einen Neonaziaufmarsch
Es gibt auch andere sächsische Verhältnisse: Mehr als 2.000 Menschen protestierten in Leipzig gegen einen Neonaziaufmarsch

Foto: Jens Schlueter/Getty Images

Christian Worch hatte schon bessere Zeiten. Wie sehr 40 Jahre rechtsextremen Straßenkampfs an die Substanz gehen, zeigte sich am Wochenende in der Leipziger Südvorstadt. Worchs Stimme will nicht mehr so. Auch der Himmel über Leipzig verweigert sich der Show, die der 61-jährige Neonazi abzieht. Dicke Wolken donnern aneinander, Regen peitscht auf.

Als Worch am Bayrischen Platz zum Mikro greift, ist die Luft schon raus. Er steht Auge in Auge mit der versammelten Bürgerschaft, die ihn hier nicht haben will. Die 120 Leute in seinem Schlepptau indes klatschen pflichtschuldig wie eine Betriebsversammlung. Stunden später wird ein erleichterter Polizeisprecher verkünden, die Stadt sei „kein Ort der zügellosen Gewalt“ geworden. Die paar Rechten, die