Die Rote Aids-Schleife sollte aufrütteln, die Grüne Freedom-Schleife war das Zeichen der iranischen Revolte 2009. Wer im Spätsommer ’89 eine weiße Schleife an der Antenne seines DDR-Autos wehen ließ, hat signalisiert: Ich möchte ausreisen. Nun gibt es auch eine Gelbe Schleife.
Die Oldenburger Unternehmerin Monika Melloh hat in einer bundesweiten Aktion dazu aufgerufen, diese öffentlich zu tragen, aus Mitgefühl mit den Soldaten in Afghanistan. In ihrem „Nato-Shop Nord“ und auf Onlineseiten wie gelbe-schleife.dekann man die Schleifen ordern. Die Führung der Bundeswehr begrüßt die Aktion „uneingeschränkt“, auch Verteidigungsminister Guttenberg ist angetan. Schon im amerikanischen Bürgerkrieg hängten Frauen gelbe Bänder in die Bäume, um den heimkehrenden Ehemännern zu signalisieren, dass sie sie noch liebten.
Nun soll die Gelbe Schleife ein Ausdruck der Empathie sein, so sieht es der Ex-Wehrbeauftragte Reinhold Robbe (SPD). Man könne damit sein Interesse für den Dienst der Soldaten am Hindukusch nach außen tragen. Die Schleife soll in erster Linie verdeutlichen, dass das Volk hinter der Truppe steht. Denn seit der Bombardierung der Tanklaster in Kundus, seit offiziell von „Krieg“ die Rede ist und deutsche Soldaten umkommen, wünschen sich die meisten das Ende des Afghanistan-Einsatzes. Mit der Gelben Schleife, die Politiker und Militärs schmückt, soll gegen diese Stimmung gesteuert werden. Beim Volk aber scheint die Botschaft nicht anzukommen. Auf den Straßen sieht man ihre Träger nicht.
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