Eine privilegierte Gegend im Berliner Grunewald lebt unter Hitler im Schatten der Welt

1941 Die NS-Diktatur kann dem bürgerlichen Leben der Berliner Grunewald-Villen nur wenig anhaben. Das gilt auch im „Haus Sombart“, bis sein Mäzen an „Lebensverdruss“ stirbt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 40/2022
Bescheidener als die Nachbarn: Werner Sombart an seinem Schreibtisch
Bescheidener als die Nachbarn: Werner Sombart an seinem Schreibtisch

Foto: Ullstein Bild/Getty Images

An der feinen Humboldtstraße 35a im Berliner Grunewald steht heute ein schmuckloses Mietshaus, das nach dem Zweiten Weltkrieg entstand, umgeben von prachtvollen Villen. Die Bombardierungen im Krieg machten auch vor dieser Gegend nicht halt, in der Nicolaus Sombart, der Sohn des berühmten Soziologen Werner Sombart, seine Jugend verbrachte. Er schrieb darüber in seinem Buch Jugend in Berlin, das mit dem Satz beginnt: „Das Grunewaldviertel ist immer etwas Besonderes gewesen, das kann man auch heute noch spüren.“

Sicher wohnen weiterhin begüterte Zeitgenossen an diesem Ort, doch das üppige gesellschaftliche Leben, an dem Sombart damals teilhatte, ist verschwunden. Im Gegensatz zu den Nachbarn wohnten die Sombarts relativ bescheiden. Zum Personal geh