Salto mortale für zwei Leben

Doppelbedeutung Carola Sterns Autobiographie "Doppelleben"
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Autobiographien sind für Leser fast immer eine spannende Lektüre, bedienen sie doch das Bedürfnis nach Klatsch ebenso wie das nach scheinbar authentischer Information über vergangene Ereignisse in definierter, das heißt überschaubarer Zeit. Je enger Zeitläufe und berichtende Person verknüpft sind, desto größer der Lesegewinn. Eine Sicht der Dinge. Je subjektiver, desto aufschlussreicher.

Die Frage, die sich Carola Stern am Beginn ihrer Autobiographie Doppelleben stellt, lautet "Wer bin ich"? Ein empfehlenswertes Spiel für Jedermann in diesem Land, vor allem für die neue politische Gesellschaft der Bundesrepublik. Um die geht es der Autorin zwar erst in zweiter Linie, aber immerhin liefert sie den einen oder anderen Ausgangspunkt, v