Schein-Beschäftigung

Indien Regierungschef Narendra Modi arbeitet an der Abschaffung des Bargeldes, um sich als Robin Hood zu inszenieren
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 21/2018
Herr Patkar muss kein Papier mehr zählen
Herr Patkar muss kein Papier mehr zählen

Foto: Julia Wadhawan

Swapnil Patkars Hand greift unter den Ladentisch und zieht das EC-Gerät heraus: schwarz, mit grauen Gummiknöpfen, eine feine Staubschicht bedeckt den Bildschirm. Ob ich damit ein paar Kekse kaufen könnte? Leider nein, „Serverprobleme“, sagt Patkar und steckt das Gerät wieder weg. Ein Moment der Ratlosigkeit, ich halte schon einen Schein in der Hand, da schreitet der Mann neben mir ein. „Wir machen das trotzdem ohne Bargeld!“, ruft Ranjit Savarkar, öffnet eine App auf dem Smartphone. „Ha! Schon bezahlt – cashless!“ lacht er triumphierend. Dann beugt er sich zu mir: „Das Geld können Sie mir geben.“

Willkommen in Dhasai, dem ersten „bargeldlosen Dorf“ im südindischen Bundesstaat Maharashtra. Se