Schichten der Entbehrung

China Staatskunst: Die faszinierende Ausstellung „Kunst für Millionen“ in der Frankfurter Schirn zeigt Skulpturen aus der Mao-Zeit
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In der Frankfurter Schirn steht chinesische Staatskunst. Das Kulturministerium in Peking hatte 1958 beschlossen, jeder Landkreis müsse entweder ein Museum oder wenigstens eine Gedenkstätte vorweisen, damit die Ausbeutung der Bevölkerung bis 1949, als Mao die Volksrepublik China ausrief, dokumentiert werde.

Am besten gelang dies einem Künstlerkollektiv in der Provinz Sichuan mit der in Trockenlehm gefertigten, lebensgroßen Figurengruppe Der Hof für die Pachteinnahme. Die insgesamt 114 Figuren, auf 97 Metern im Pachthof des landesweit gefürchteten Ausbeuters Liu Wencai aufgestellt, erlangten schnell landesweite Bekanntheit. Während der Kulturrevolution stiegen sie sogar zum Muster revolutionärer Kunst auf. Überall im Land entstanden Kopien, di