Schimäre des Ich

Riss Die Fotoausstellung "Humanism in China" im Frankfurter Museum für Moderne Kunst
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Es sind an die sechshundert Fotos von zweihundertundfünfzig Fotografen, die sich in der Ausstellung unter der Überschrift "Humanism in China" drängeln - eine solche Übermacht löst Ohnmachtsgefühle bis zur Kapitulation aus. Diagnose: Bildüberwältigung. Natürlich ist die Fülle gewollt, und die dadurch ausgelöste Reaktion mag vielleicht ein westliches Phänomen sein und sich mit dem Aufstöhnen angesichts von Mammutveranstaltungen wie der Documenta oder der Biennale in Venedig treffen. Es gibt dennoch zu denken, wenn die exquisiten Lichtkästen mit den Bildinszenierungen eines Jeff Wall jeder für sich so viel Raum und Aufmerksamkeit beanspruchen wie vielleicht dreißig dieser als Dokumentarfotografie ausgegebenen chin