Schlag nach bei Pestalozzi

Neurodidaktik "Brainbased learning" galt bis vor kurzem als Highlight des pädagogischen Hüttenzaubers. Nun schlagen die Erziehungswissenschaftler zurück
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Neuro-Didaktik ist eine Metapher. Sie verbindet das sprachlich Unvereinbare, schließt es kurz: Gehirn und Erziehung, Nervenzelle und Unterricht. Neurodidaktik klingt modern, in etwa so wie Neuropsychoanalyse oder Neurolinguistik.

Vor zwanzig Jahren erfanden zwei Wissenschaftler diesen coolen Begriff, hinter dem sich ein pädagogischer Leitgedanke verbirgt, der da lautet: Nicht der Mensch muss erzogen werden, sondern sein Gehirn. Und Erziehung ist nur dann erfolgreich, wenn sie "hirngerecht" ist. Das lernende Ich schafften die Neurodidaktiker kurzerhand ab. Es hatte ausgelernt. An seiner Stelle lernt seither das Gehirn. Passé die Zeit, da Descartes Cogito ergo sum noch etwas galt. Das Ich denkt nicht mehr. Das übernehmen nun Synapsen, Neuronen Co.

Das Diktat der Neurofors