Das Volksbegehren für die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens in der Schweiz ist Anfang Juni gescheitert. Und das nicht gerade knapp. 76,9 Prozent sprachen sich dagegen aus – aber immerhin 23,1 Prozent auch dafür. Die Abstimmung könnte deshalb trotzdem europaweit der Diskussion um eine neue Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung weiteren Auftrieb geben.
In der Schweiz nennt man das Kinderspiel Reise nach Jerusalem „Sesseltanz“. Und wir leben im Zeitalter des Sesseltanzes um die Arbeit. Der Kampf um einen guten Startplatz beginnt im Kindergarten. Ohne Frühenglisch bleibt man da schon mal in den Startblöcken hängen. Ständige Weiterbildung und geografische Flexibilität sind unerlässlich. Man muss bereit sein, Familie und Nachbarschaft hinter sich zu lassen, doch dadurch wird der Job erst recht zur wichtigsten Eintrittskarte in die Gesellschaft. Neue Jobs entstehen dabei vor allem in der ausufernden Arbeitsmarktbürokratie. Die heutige Generation wird dereinst mehr Zeit mit Weiterbildung, Bewerbung und Arbeitsweg verbracht haben als mit bezahlter Arbeit.
Das Zeitalter des Sesseltanzes ist auch das der doppelten Dividende: Die Unternehmen können nicht nur ihre Produkte verkaufen, sondern auch die Jobs. Sie schließen mit den Staaten einen Deal: „Ich produziere bei euch, dafür stockt ihr meine miesen Löhne bis zum Existenzminimum auf.“ Die Folge ist eine gewaltige Umverteilung. In Deutschland sind die Markteinkommen (Löhne, Mieten, Kapitaleinkommen) der ärmeren Hälfte der Bevölkerung zwischen 1993 und 2005 um nicht weniger als 23 Prozent geschrumpft. Und das, obwohl die Produktivität im selben Zeitraum um 24 Prozent gestiegen ist. Der Sozialstaat konnte den Rückgang der verfügbaren Einkommen auf drei Prozent beschränken. Er wurde durch den Kraftakt aber überfordert. In der Folge wurden Leistungen abgebaut und an härtere Bedingungen geknüpft. Wer Arbeitslosengeld II bezieht, muss nun jede nur halbwegs zumutbare Arbeit annehmen.
Und die Musik spielt immer schneller: Das Rentenalter wird erhöht. Die Sharing Economy von Google, Uber und Airbnb sorgt dafür, dass Autos und Immobilien „besser genutzt“ werden und dass Arbeit noch billiger abgerufen werden kann. Also noch mehr Unsicherheit, noch weniger Arbeit für noch mehr Bewerber. Immer mehr Menschen kommen daher zur Überzeugung, dass wir einen neuen Gesellschaftsvertrag brauchen. Der globale Sesseltanz muss gestoppt werden. Die Welt braucht einen New Deal – eine neue Aufteilung einerseits zwischen bezahlter und unbezahlter Arbeit, andererseits zwischen globaler und lokaler Produktion.
Ein bedingungsloses Grundeinkommen könnte ein wichtiger Baustein dieses neuen Sozialvertrages sein. Wenn Staatsgeld nicht mehr mit dem Zwang zur Aufnahme einer Arbeit verknüpft wird, wirkt es wie eine individuelle Streikkasse. Aus einem Knebel wird ein Hebel. Das verändert die Machtverhältnisse auf dem Arbeitsmarkt. Im Idealfall hört der Sesseltanz auf. Produktive Tätigkeiten finden vermehrt außerhalb der Geldwirtschaft statt. Arbeitslosigkeit wird durch aktive Muße ersetzt. Eine solche Entwicklung ist denkbar.
Wahrscheinlicher ist jedoch, dass ein Grundeinkommen den alten Deal zementiert und die bezahlte Arbeit noch billiger macht. „Die haben ja jetzt ein Grundeinkommen!“ Das allein reicht aber nicht, um das Ungleichgewicht zwischen den 42 Stunden einer Vollzeitstelle und dem Durchschnittspensum von 28 Stunden pro Erwerbsperson in Deutschland zu überbrücken. Ohne eine Anpassung der offiziellen an die effektiven Arbeitszeiten wird es also kaum gehen.
Ein strukturelles Phänomen
Die Sozialdemokratie und die Gewerkschaften haben dieses zentrale Thema während der vergangenen Jahrzehnte verschlafen. Sie leben immer noch in einer Welt, in der alle wirtschaftlichen Probleme konjunkturell bedingt sind. Arbeitslosigkeit ist schon immer vom nächsten Aufschwung weggefegt worden. Und das werde auch so bleiben. Wir müsten bloß – wie immer – mehr Staatsausgaben und höhere Löhne fordern.
Diese rituellen Forderungen bleiben richtig, aber sie genügen nicht mehr. Der Rückgang der Beschäftigung ist längst nicht mehr ein konjunkturelles, sondern ein strukturelles Phänomen. Er kommt schlicht daher, dass unser Konsum nicht mit dem Produktivitätsfortschritt mithalten kann – und aus ökologischen Gründen auch nicht mithalten soll. Ob aus dem Schrumpfen der Beschäftigung Arbeitslosigkeit oder Freizeit entsteht, ist aber eine Frage der Verteilung. Seit man in den 70er Jahren bei der 40-Stunden-Woche angekommen ist, hat sich da nicht mehr viel getan. Gemessen am Rückgang des Arbeitsvolumens wäre dabei in Deutschland heute eine 30- oder gar 25-Stunden-Woche angebracht.
Anstelle von kürzeren Arbeitszeiten haben die Industriestaaten ein anderes Instrument angewendet, um die bezahlte Arbeit dem sinkenden Bedarf anzupassen – periodische Erwerbsunterbrechung in Form von Arbeitslosigkeit. Der Nachteil dieser Lösung liegt darin, dass man die freie Zeit zu fast nichts anderem nützen kann und darf als zur intensiven Beteiligung am Sesseltanz. Zudem wird der Lohndruck verschärft.
Ein Grundeinkommen müsste daher Teil eines New Deal sein, einer neuen, intelligenteren Wirtschaftsordnung. Dazu gehören aber genauso kürzere Arbeitszeiten, Förderung der lokalen Produktion, lokale Währungen, ein Bürgerdienst und vieles mehr.
Kommentare 31
visionär wird hier
-mit ein wenig mehr intelligenz ist das machbar-
statt merkels:"wir schaffen das."
die parole ausgegeben: laßt uns verträglich eine neue gesellschaft imaginieren: jenseits der schlimmen realen macht-und eigentums-verhältnisse.
ein traumhaftes programm für ein paradiesisches noch-nirgendwo,
daß sich polit-aktivisten eigentlich nur genehmigen dürften, nachdem der tägliche widerstand gegen vor-rückende kapital-exekutionen erschöpft zum einschlafen drängt.
den tag mit tag-träumen verbringen ist schon kontra-produktiv.oder?
empfehle den verdienst-vollen artikel von christoph butterwege auf diesen seiten, der die kirche im dorf fokussiert und nicht die engel im himmel.
Was Butterwege (und andere) immer unterschlagen:
Die Finanzierung eines Bedingungslosen Grundeinkommens (BGE) mit Hilfe einer einheitlichen Quellensteuer* auf ausnahmslos alle Einkommen als »Basic Income Flat Tax« (BIFT) ist ein volkswirtschaftliches Nullsummenspiel und kostet keinen Cent.
Wenn wir das Existenzminimum (8.652 Euro/Jahr, 721 Euro/Monat in 2016), das schon heute jedem Bundesbürger entweder per steuerfreiem Grundfreibetrag oder via Grundsicherung (ALG 2, Grundsicherung im Alter etc.) zusteht, ab morgen direkt an die gleichen Bürger auszahlen, kostet das den Staat keinen Cent extra (für Kinder* wäre das BGE analog etwas niedriger).
Eine BIFT würde nicht nur auf Löhne (Arbeit), sondern auch auf Leistungslose Gewinne (»arbeiten lassen«) erhoben. Bei 50 % schließt sie die Einkommensschere von Löhnen und Gewinnen. Bei einem jährlichen Volkseinkommen* von 2260 Mrd. (2015) fallen bei Grenzsteuersatz 50 % 1130 Mrd. im Jahr an. Ein monatliches BGE in Höhe von 1165 Euro ist bei 80,8 Mio. Einwohnern so aus den Primär-Einkommen finanzierbar.
Der Schweizer Ökonom Peter Ulrich erläutert in einem Interview, wie die Ausschüttung eines BGE an alle Bürger finanziert und bewerkstelligt werden kann:
https://youtu.be/_5nPV7GKfIc?t=5m12s
Darüber hinaus lässt sich eine BIFT zur Finanzierung des BGE auch mit Konsum- bzw. Verbrauchsteuern zur Finanzierung der übrigen Staatsausgaben und dem Abbau der Staatsschulden mittels Abbau privater Vermögen kombinieren:
https://www.youtube.com/watch?v=SV0Pg5ZMk14&feature=youtu.be&t=37m21s
…
*Indem jedem Bürger ein Grundeinkommen ausgezahlt wird, kann der einheitliche Steuersatz (BIFT) auf alle Einkünfte erhoben werden, ohne dass hierbei persönliche Steuersätze oder Freibeträge zu berücksichtigen sind. Der »Steuerfreibetrag« ergibt sich aus der Höhe des Einkommensteuersatzes und des Grundeinkommens.
*Aktuell (2016) beträgt das vom Bundesverfassungsgericht festgestellte soziokulturelle Existenzminimum für Kinder 604 Euro monatlich (7.248 Euro pro Jahr). Es setzt sich aus der Höhe des sächlichen Existenzminimums (4.608 Euro/Jahr, 384 Euro/Monat) und dem Freibetrag für die Betreuung und Erziehung bzw. Ausbildung (BEA) in Höhe von 2.640 Euro/Jahr, 220 Euro/Monat) zusammen.
*Das Volkseinkommen umfasst das von Inländern empfangene Arbeitnehmerentgelt sowie die Unternehmens- und Vermögenseinkommen.
…
Für die Kranken- und Unfallversicherung könnte eine Grundversicherungspflicht eingeführt werden. In Grundeinkommen wäre dann ein Gutschein über 200 Euro Krankenversicherungsbeitrag enthalten. Dieser »Versicherungsgutschein« könnte bei einer freigewählten Kranken- beziehungsweise Unfallversicherung eingelöst werden, wobei alle Krankenkassen zu deren Annahme verpflichtet wären (also einem Diskriminierungsverbot und Kontrahierungszwang unterliegen würden).
BGE: Auch weiterhin ein bedingungsloses Grundeinkommen und persönlich leistungsloses Erbschaftseinkommen für die Kinder der Bourgeoisie in den imperialistischen Wirtschafts- und Reichtumsmetropolen!
Wir verschönern den Kapitalismus in den Wirtschafts-, Konsum- und Reichtumsmetropolen - der imperialistischen Ausbeutung über die Mehrheit der Weltbevölkerung!
www.labournet.de/diskussion/arbeit/existenz/schramm.html
Ihr scheint nur an das Geld zu denken. Solange man noch nicht einmal in der Nachbarschaft soziale Strukturen und kooperatives Miteinander hinbekommt, da meist die Befürchtung, man könnte übervorteilt werden, dominiert, bleibt ein Grundeinkommen Theorie.
... und der Theorien, wie wir eine friedliche, soziale Gesellschaft begründen könnten, gibt es wahrlich reichlich.
In manchen Ländern rennen sechs Leute um drei Stühle und bald wird einer weggezogen.
In manchen Ländern rennen wohl 1000 Leute um ein dreckiges Wasserloch und bald wird dort ein Posten mit einem Gewehr stehen.
In der Schweiz haben die Leute hohe Zäune um ihre Grundstücke, desto größer das Grundstück desto höher der Zaun.
Glück am Kontostand und an der Karriere, Glück auf einem Stuhl zu pflanzen, ist es auch Glück den Verlieren beim Verrecken zuzuschauen?
Wie kann man ein Grundeinkommen schaffen? Solange man die herrschenden Strukturen akzeptiert, ist es unmöglich zu schaffen, das wäre dann nichts anderes, als eine andere Form von Überlebensgeld für Passbesitzer der jeweiligen Verwaltungszone, einzig mit der Akzeptanz, dass man den "Vermittlungsstall" einreißt, sprich bedingungsloses Überlebensgeld für marginalisierte Artgenossen.
Sorry, das schaff ich hier in Deutschland auch ohne Staat und ganz alleine, von dieser Beute, die man den Ärmsten der Welt geraubt hat, würde ich keinen Cent anrühren, den nichts anderes sind diese Umverteilungsorgien, man raubt den Allerärmsten das, was man den Ärmsten im Vorgarten zum Fraß vorwirft, damit im eigenen Stall das soziale Klima erträglich bleibt.
..... ups.... sorry "Schramm" grade lese ich Deinen letzten Absatz...
na bin ich nicht ganz alleine mit meiner Meinung.
»Der Kampf um einen guten Startplatz beginnt im Kindergarten.«
Nein!
Der Kampf um einen guten Startplatz beginnt in der Gebärmutter. Die soziale Herkunft entscheidet weitgehend über den späteren Lebensweg - wenige Ausnahmen bestätigen diese Regel.
»Wer Arbeitslosengeld II bezieht, muss nun jede nur halbwegs zumutbare Arbeit annehmen.«
Das ist ein Relikt aus dem Deutschen Reich, das die Reichsrichtlinien zur Fürsorge über Arbeitsscheue 1924 festgelegt hatte. Übernommen wurde das von der Adenauer.Regierung in das Bundes.Sozial.Hilfe.Gesetz und von der Schröder.Bande in die Hartz.Gesetze - also Denke des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts.
»Der Rückgang der Beschäftigung ist längst nicht mehr ein konjunkturelles, sondern ein strukturelles Phänomen. Er kommt schlicht daher, dass unser Konsum nicht mit dem Produktivitätsfortschritt mithalten kann – und aus ökologischen Gründen auch nicht mithalten soll.«
Strukturelles Problem stimmt schon, der Rest weniger.
Das Grundproblem besteht im Geldsystem, das einerseits die Realwirtschaft über die Erwerbseinkommen versorgt, andererseits den Finanzmarkt über die ungebremste Kreditschöpfung durch die Geschäftsbanken.
Die Realwirtschaft wächst über lang- und mittelfristige Zeiträume weitgehend linear; die Finanzwirtschaft wächst exponentiell.
Als die Finanzwirtschaft noch an die Kundeneinlagen und die Gldschöpfung durch die Zentralbanken gebunden waren, konnten sie nur einen Bruchteil von der Realwirtschaft abschöpfen. Das waren die Verhältnisse von Karl Marx bis zum Auslaufen des Bretton Woods Abkommens 1973.
Seither sind die virtuellen GeldVermögen weit über die Realwirtschaft gewachsen und alimentieren sich heute nicht mehr über Aktien, sondern über undurchsichtige Optionen und Lottozettel an der Börse. Die Abschöpfung durch leistungslosen Gewinn frißt die Realwirtschaft.
»Ein Grundeinkommen müsste daher Teil eines New Deal sein, einer neuen, intelligenteren Wirtschaftsordnung. Dazu gehören aber genauso kürzere Arbeitszeiten, Förderung der lokalen Produktion, lokale Währungen, ein Bürgerdienst und vieles mehr.«
... und vieles mehr:
Beginnen wir mit dem Gesellschaftsvertrag
Die soziale Gemeinschaft übernimmt die Aufgaben, die privatwirtschaftlich nicht kostendeckend angeboten werden können. Das ist zum Beispiel der Wohnungsmarkt. Seit Jahrzehnten gibt es einen Fehlbedarf von 2.000.000 Wohnungen, mal eine mehr, mal eine weniger. Die Private Immobilienwirtschaft hat kein Interesse daran, dies zu ändern, weil dann die Preise fallen. Die Kommunen sind darum gefordert, diese Lücke zu füllen mit einem sozialen Wohnungsbau, der aus wirtschaftsliberalen Gründen aufgegeben worden war.
Eine Mietpreisbremse ist von Übel, wie jede Art von Bremse, das ist bestenfalls eine Denkbremse der Apparatschiks.
Der zweite Streich ist die Steuerreform
Selbst im Steuerparadies D gibt es Reiche, die ihre Gewinne hier abzocken und in einem anderen Steuerparadies anlegen, um hier noch mehr Steuern klauen zu können. Eine Steuerreform ist so zu gestalten, daß die Steuer erst einmal als Quellensteuer abgeführt wird und mehr Transparenz hergestellt wird. Weiter sind die Steuerarten so zu justieren, daß eine Hinterziehung erschwert wird.
Der dritte Streich sind die Sozialtransfers
Der Zweck von Sozialtransfers ist, die Kaufkraft bei wirtschaftlichen Störungen zu erhalten. Inzwischen haben wir eine konsumorientierte Wirtschaft mit geringerem Arbeitsbedarf.
Das bedeutet, das gesamte Paradigma ist zum herkömmlichen Wirtschaften eine Störung. Werden (nur) alle Sozialtransfers zur Grundsicherung zusammen gefaßt, könnten wir sofort ein Grundeinkommen für Sozialtransfers einführen. Diese Leistung wäre zu den heutigen Leistungen KOSTENNEUTRAL.
Wurden die kleinbürgerlichen und ideologisch-theoretischen Streiche, - für die braven treudeutschen Michels -, mit den BDA-BDI-Familien und DAX-Erbschaftsmilliardären der Finanz- und Monopolbourgeoisie, - der Familien und Erben der Quandts, Krupps, Siemens, Boschs, Springers und Mohns -, zuvor abgestimmt?
Oder hat Mama Merkel und Papa Gauck schon zuvor Fühlung mit der Administration der Kapital-, Kriegs-, Krisen- und WirtschaftsführerInnen der deutsch-europäischen kapitalistisch-imperialistischen Rüstungs- und Rohstoff-Bourgeoisie aufgenommen?
Möchte man, -wie bei den alten Römern-, die bundesdeutschen und europäischen Söldnerinnen und Söldner für weitere imperialistische Raubzüge, -für der Neuaufteilung der Rohstoffe und Bodenschätze der Dritten Welt-, mit einem "bedingungslosen Grundeinkommen" - für die anstehenden christlich-demokratischen Raubzüge motivieren? (!)
Amen!
»Oder hat Mama Merkel und Papa Gauck schon zuvor Fühlung mit der Administration der ...«
Ich fürchte, diese Politfiguren werden überschätzt; der Ersatzkaiser sowieso, der ist zum Verwesen der Orden da, die in der Weimarer Republik mit Artikel 109 WRV schon mal abgeschafft waren.
Auch wenn die Intentionen (gerechtere Verteilung, Grundabsicherung von Menschen) in die richtige Richtung gehen, bin ich nach wie vor der Auffassung, dass die Forderung eines BGE politisch in eine Sackgasse führt und daher falsch ist.
Zum einen ist die Finanzierbarkeit in meinen Augen keinesfalls ausreichend geklärt. Insbesondere in Anbetracht der Tatsache, dass das BGE nicht nur Bedürftigen, sondern unterschiedslos allen zugute kommen soll. Grob hochinterpoliert bedeutete eine Grundsicherung von 1000 Euro monatlich Mittel in Höhe von 960 Milliarden Euro pro Jahr. Wer soll das wie stemmen? Eine Enteignung von Großeignern allein (gesetzt der Fall, man sähe sich in die Richtung nach verfügbaren Mitteln um) dürfte einen solchen Posten kaum stemmen.
Zweitens ist aktuell keinesfalls ausgemacht, welche Form bzw. welcher Umfang von BGE realpolitisch durchsetzbar wäre. Da durchaus auch Wirtschaftsliberale derartige Konzepte unterstützen, ist eher die Befürchtung realistisch, dass ein umgesetztes Grundeinkommen eher ein »Grundeinkommlein« sein wird – in der Höhe vielleicht von einigen hundert Euro und ausgetauscht gegen die aktuellen, sowieso schon weit unzulänglichen Sozial-Absicherungen.
Gesellschaftspolitisch dürfte eine Umsetzung unter den gegebenen Umständen auf eine Art politischer Auszahlung hinauslaufen. Nach dem Motto: »Ihr kriegt von uns euer (auf politisches Normalmaß runtergestutztes) Grundeinkommen. Wir können dafür die Arbeitswelt frei nach unserem Gusto gestalten.« Dass dies das Ende jeglicher sozialistischen Umgestaltungsoption wäre (deren Endziel die gesellschaftliche Partizipation aller ist), liegt auf der Hand. Eine unmittelbar praktische Folge einer Umsetzung wäre vermutlich ein weiterer kräftiger neoliberaler Schub – diesmal in Form eines regelrechten Generalangriffs auf Löhne, Arbeitsbedingungen und Arbeitnehmerrechte insgesamt. Die zusätzlich noch mit den Argumentationslinien der BGE-Befürworter(innen) flankiert wäre – nach dem Motto: »War doch eurer Ding – nur noch zum Spaß arbeiten. Dass der Spaß nicht üppig bezahlt werden kann, lag eigentlich doch auf der Hand.«
Viertens ist BGE ein typischer Pseudo-Ausweg in den noch vergleichsweise funktionierenden Wohlstandszonen. Doch nicht nur weltweit ist die Perspektive, dass man ohne Arbeit (im schlechten Sinn) auskommen könnte, absurd. Absurd ist sie auch hierzulande. Entsprechend kann das Gegenmittel gegen die neoliberale Offensive nicht eine Auszahlung sein, sondern der (erneute) Versuch, als Klasse der vielen (wegen mir als Multitude) dem Klassenfeind mehr Rechte abzutrotzen – mit dem Endziel, dass die Klassengesellschaft an irgendeinem Punkt aufgehoben wird oder aber, ich will an der Stelle mal optimistisch sein: aus sonstigen Gründen obsolet ist.
Bedingungsloses Grundeinkommen – Grundkonflikt:
Habenichts: „Ich habe nichts! Ich möchte mehr!“
Vermögender: „Du hast genug! Mehr kriegst du nicht!“
Und dieser Grundkonflikt besteht nach Einführung des bedingungslosen Grundeinkommens nicht mehr? –
Es gab einmal den kindlichen Glauben, mit dem real existierenden Sozialismus sei der Grundkonflikt gelöst worden. Heute wissen wir, daß dies nicht so war. Den Versuch einer Herrschaft über andere wird es immer geben. Eine politische Gemeinschaft kann bestenfalls den Rahmen dafür so justieren, daß die Extreme von sozialistischer oder wirtschaftsliberaler (kapitalistischer) Herrschaft keinen Schaden verursacht, wie das heute der Fall ist.
… und dafür braucht man dann das bedingungslose Grundeinkommen? Ich verstehe: „There is no alternative“! –
Verteilen kann man nur, was man gemeinsam in einem Gemeinwesen erarbeitet hat. Das Leben besteht nach meiner Erfahrung aus Geben und Nehmen.
Das Grundeinkommen ist eine Möglichkeit von vielen, die Grundverteilung zu sichern. Gesichert werden muß diese Grundverteilung, damit Krisen unterschiedlichster Art abgesichert werden. Letztendlich sichert diese Grundverteilung auch die Kaufkraft der Volkswirtschaft.
In den entwickelten Volkswirtschaften haben wir das Phänomen, daß auch die Geburtenrate gesunken ist. Die Alterspyramide hat heute eine Zwiebelform. Bei der Einführung der Sozialversicherungen war das noch eine Pyramide.
Wenn du einen Gegenvorschlag zum Grundeinkommen hast, dann nenne den bitte. Bisher gibt es verschiedene Modelle zum Grundeinkommen, die alle zur Wahl stehen.
ff.
Alterspyramide von Deutschland 2015
„Das Grundeinkommen ist eine Möglichkeit von vielen…“
Da bin ich aber beruhigt. – Danke!
ff.
Einkommensverteilung in Deutschland
Das Grundeinkommen ist nicht geeignet, um eine gerechtere Verteilung zu erzielen, sondern nur dafür, die Grundversorgung für Krisen zu sichern. Eine gerechtere Verteilung wäre eine politische Aufgabe und ein anderes Thema. Das Grundeinkommen ist auch nicht geeignet, für alle eine soziale Hängematte aufzuspannen und die Arbeit abzuschaffen; die einzige soziale Hängematte ist ein Steuerparadies, in dem sich die Vermögen der Reichen in der sozialen Hängematte räkeln und ein leistungsloses Einkommen abzocken.
siehe oben ↑
Der Kapitalismus muss als weltweite vorherrschende Gesellschaftsformation -bewusst- im Klassenkampf beseitigt werden, sonst beseitigt die Finanz- und Monopolbourgeoisie in den anstehenden imperialistischen Rohstoff- und Verteilungskriegen - unter militärischen Einsatz von Nuklearwaffen - die gesamte Menschheit (- einschließlich von deren imperialistischen Finanz- und quandtschen Erbschafts-Bourgeoisien und geopolitisch-militärischen Administrationen)!
Anstehende Kriege? Sorry, seit ich hier auf dem Planeten bin, gab es keinen Tag ohne Krieg!
Permanenter Völkermord an etwa einer Milliarde Menschen inklusive, Menschen die man lässig am Elend verrecken lässt, die sogar uns im Wohlstandsschlarlaffenland der debilen Mitläufer, die inzwischen großteils bemerken wie komplett überflüssig sie für vernünftige ökonomische Systeme werden, die fühlen, dass sie nur noch als Billigschrottkonsumenten und Dienstpersonal geduldet werden, die spühren, wie die Mächtigen sie mit immer dreisteren Lügen und offensichtlicherem Bruch jeglicher gesellschaftlichen Abmachungen brüskieren, beim Verschwenden ihrer Leben zusehen können.
Im Jahr lassen wir in etwa einmal ganz Österreich verhungern, dazu kommt noch mein schönes Bayernland, dessen Menschen verrecken, da sie entweder in maroden Fabriken verbrennen, in Kriegen zerfetzt werden, auf der Fluch umkommen, oder an Krankheiten sterben, für deren Heilung unsere Überflussregionen 1 Euro hätten zurücküberweisen müssen.
Wir dulden politische Führung die mit Despoten gemeinsame Schache machen, die "Entwicklungshilfe" leisten, um von den Despoten den doppelten Betrag zurückzuerhalten, die seit Jahrzehnten Luxusstall für den gewöhnlichen Durchschnittsbürger, dieses System der totalen Ausbeutung und des gewissenlosen Mordens aufrecht erhalten!
Lebewesen reagieren mit erhöhten Geburtenraten, wenn sie in einem Millieu leben, das die Sterberaten weit höher hält, als dies normal der Fall wäre.
Das Problem der Überbevölkerung ist keines, es ist die bewußte Schürung von Instinkten jener, die hierzulande die Hälfte ihres Essens in den Dreck werfen und die sich von Sklaven Kleider nähen lassen, die sie niemals anziehen, sondern aus purer Dummheit und der Geilheit am Konsumerlebnis aus mit Irrengedudel beschallten Gebäuden tragen, oder es sich gleich per Post in die heimischen Wohnhöllen bringen lassen.
Selbst meine Altersgenossen faseln ständig von der "Überbevölkerung", ich kann die tote Leere in ihren Augen sehen, dieses absolute fokkusiert sein, auf einen winzigen Horizont vor ihnen, die Studienpläne, die nächste Party, das nächste Besäufniss auf Mallorca.
Nein, der Verteilungskrieg ist heiß, wir haben nur das Glück, dass wir nicht an der Somme aus den Gräben gejagt werden, um unsere Leben in Stacheldrähten auszuhauchen, nein, wir führen den Krieg an jener Front, die den Hass und die Ignoranz in unsere Gedanken feuert, auf dass wir uns nach Belieben weiter gegenseitig zermürben und in unseren Gedanken unfrei bleiben.
Mein Rat, geht mal für einige Wochen alleine auf eine Alm, oder sucht euch einen anderen Ort, an dem ihr Euch wirklich wohl fühlt, sammelt eure Gefühle ein, hört auf diese und entscheidet für Euch nochmal, ob ihr wirklich alle so weiter machen möchtet.
Erst wenn jeder für sich erkennt, in welcher veritablen Mordbrigade er dient, wird er vielleicht desertieren.
Noch hängt man ihn dann nicht, noch hat in unseren Gebieten des Schlachtfelds jeder die Chance seine Waffe wegzuwerfen und ein freier Mensch zu werden!
Es bedarf dazu nicht viel, gerade jetzt ist der Tisch reich gedeckt.
Eine Armee hört erst dann auf zu kämpfen, wenn sie sich auflöst, wenn die Offiziere plötzlich alleine auf dem Schlachtfeld stehen, wenn die Generäle in ihren Villen nur noch imaginäre Fähnchen versetzen können, wenn schlicht wir, wir die gewöhnlichen, die nicht minder lebensberechtigten Wesen, uns weigern im Dienst des Irrsinns das Schlachten weiterzuführen!
Solange wir willig bleiben, wird sich nur eines ändern, die Todesrate - sie wird schwanken, je nach Einschätzung der Obristen, sowie im Falle von Zwistigkeiten der Generalität untereinander - Ausgerottet wird nur, wenn sie völlig überschnappen, sprich von ihrer eigenen Existenz so angewidert sind, dass sie selbst nicht mehr zu Leben gedenken.
Dieses Damoklesschwert hängt wohl seit nunmehr über sechszig Jahren am Himmel über der Erde.
Es kann jederzeit fallen, doch es fällt wenn, dann eben aus einer depressiven Stimmung heraus, das gewöhnliche Massenmorden hingegen, lässt die Champagnergläser knallen!
Im Übrigen, die meisten Soldaten lassen sich lieber erschießen, als selber zu morden, sie hoffen nur, dass die Kugel sauber trifft, dass der Tod nicht an ihnen langer herumzupft, wie der Schnabel eines Vogels, langsam das Leben herauszupft, sondern im Bruchteil eines Augenblicks die Sache geschehen ist.
Wir die Soldaten des Überflusskonsums, des exportierten Massenelends und der importierten Tränen auf all den Gütern die wir so emisg "verarbeiten", "vereinnahmen", "verbrauchen", wir sterben einen langsamen Tod, ich behaupte, viele von uns die schon in ihren letzten Jahren sind, die wohl mehr als sechs Dekaden als willige Grenadiere die Gräben einer industrialisierten Lebenszone gegraben und erneuert haben, freuen sich, wenn es endlich zu Ende geht.
Ich danke allen, die ihre Uniform ausgezogen haben, ich möchte allen sagen, die nicht sinnlos konsumieren, die sich nicht Regeln unterwerfen, die sie als falsch empfinden, die selber ihre Leben entschieden gegen Vereinnahmung verteidigen, die als winzige Kräfte die völlige Verrohung unserer Art bremsen.
Bitte gebt nicht auf, ich versuche euch gerecht zu werden.
eine treffende Analyse. Allerdings in einigen Fällen dürfte der Autor irren. So z.B. bei der Entlohnung. Wenn jeder ein Grundeinkommen hat ist er nur dann zur Arbeit bereit, wenn es lukrativ wird. Es wäre ja keine Notwendigkeit alles an Zumutungen zu schlucken.
Debile Mitläufer
An Fini 03.07.2016 | 09:00
Hut ab für Ihren engagierten Beitrag. Ihr Hinweis auf die „debilen Mitläufer“, also auf uns selbst, ist nicht zu überbieten. Ich selbst habe mich bisher nicht getraut, derart starke Begriffe zu verwenden, wenngleich auch ich der Meinung bin, dass sich nur dann etwas verändert, wenn die Bürgerinnen und Bürger durchgreifend aufbegehren.
Raul Zelik verbreitet auf neues deutschland soeben folgende Gedanken:
„Vielleicht ist es einfach Zeit, Transformationspolitik anders zu denken. Zeit, für eine Politik der Wahrheit: weniger Wille zum Regieren, mehr Wille zum gesellschaftlichen Konflikt ... Die Dinge lassen sich nur ändern, wenn sich die Gesellschaft mobilisiert und von unten Neues schafft. Wenn es Kämpfe gibt, Menschen selbst Räume von Solidarität und Demokratie jenseits von Staat und Märkten aufbauen, wenn Widerstand geleistet wird.“
Der Ökonom Heiner Flassbeck bezeichnet das bedingungslose Grundeinkommen als Irrweg (https://makroskop.eu/2013/10/das-bedingungslose-grundeinkommen-bge-ist-ein-irrweg/). Die Ideale einer solidarischen und gerechten Verteilung unserer Arbeit werden damit überhaupt nicht verworfen. Wir müssen doch nicht schon wieder einer unrealistischen, zum Scheitern verurteilten Vision (Garten EDEN, Kommunismus, Sozialismus) hinterher laufen. Lassen wir die Leute vom Fach doch umsetzbare Konzepte entwickeln (z.B. Heiner Flassbeck oder Sahra Wagenknecht "Reichtum ohne Gier", ...). Mitdenken, Mitumsetzen und dabei den Machern ständig auf die Finger gucken. Das könnte unsere visionären Vorstellungen zum Leben verhelfen!
..... wesentlich charmanter formuliert ;-)......, warum das "vielleicht"?
Mit deren und ihrer verschönerten Fassadenmalerei sind auch die persönlich leistingslosen Erbschaftsfamilien Springer, Mohn, Bosch, Siemens und Quandt einverstanden. Streicheleinheiten für die herrschenden Bourgeoissozialisten und deren gesellschaftspolitischen parlamentarischen Allparteien-Administration, dafür gibt es auch bald Parteispendengelder! - Und für deren Ideologen ein Bundesverdienstkreuz vom Gaukler!
eingenartigerweise kam die hoffnungsvoll klingende Sentenz vom "bedingungslosen Grundeinkommen" ausgerechnet zu der Zeit auf, als die Schröder-Administration ihre Agenda formuliert hatte.
Also als die alten BSHG-Reste von der SPD zum Abschuss freigegeben wurden.
Kapital ist ein scheusames Reh, ebenso wie Arbeit.
Die Diskussion um das BGE wirkt insgesamt weder zukunftsorientiert noch realitätsorientiert.
Das mag an ihrem Begriff liegen, der in seiner Bedingungslosigkeit auch wieder verloren wirken könnte.
Allein, es bleibt ein Ziel: mehr darf und sollte man nicht davon erwarten dürfen derzeit.
@REGIMEKRITIKER_DRACULA
Widerspruch!!! Weil - Leute wie "Heiner Flassbeck oder Sahra Wagenknecht" denken pro-Marktwirtschaft/pro-Kapitalismus als Produktions- und Lebensweise, haben also ein strikt warenförmiges Bewusstsein und sind daher nicht in der Lage über den eigenen Telelrrand zu schauen. Solche Herrschaften werden uns - wenn überhaupt - kleine Teillösungen bringen, aber niemals aus dem Gesamtdilemma rausbringen. Eine "solidarische und gerechtere Verteilung von Arbeit" wird innerhalb des Kapitals nicht geben, weil es das allein schon durch die Konkurrenz am Weltmarkt bedingt nicht geben kann.
An der BGE-Idee kann ich erstmal nichts finden, was "nicht zukunftsorientiert und realitätsfremd" wäre. An den Konzepten schon, weil sie noch auf den gleichen warenförmigen Grundlagen basieren. Aber daran kann man schrittweise arbeiten... Auf jeden Fall zeigen die BGE-Aktivisten mehr Offenheit dafür als das Gros bürgerlicher Politiker, die uns seit Jahrzehnten das Gleiche erzählen und dennoch den Krisen des Kapitals überrascht und hilflos gegenüber stehen.
Diese Wissenschaftler haben ihre Argumente und stecken nicht in Schubladen. Zur Gestaltung einer solidarischen und gerechten Gesellschaft gehört der Widerspruch und das Ringen um die bessere Lösung. Wieviel Kapitalismus, Sozialismus oder sonstwas letztendlich im richtigen Ergebnis steckt ist doch belanglos.
Nun, ich bin Schweizerin und wohne auch in der Schweiz.
Es gibt so mal den Vorschlag: Für eine Erwachsene Person 2500 sFr. und für ein Kind 675 sFr.
Ein erwachsener Mensch kann in der Schweiz mit diesem Geld keine grossen Sprünge machen. Er muss damit ziemlich bescheiden leben.
Lebt aber da ein Ehepaar und zwei Kinder zusammen, macht das schon stolze 6300 sFr. Das sieht schon viel besser aus.
Das äussere Ansehen wird über den Beruf definiert und was dieser Beruf finzaniell hergibt. Die Arbeit wird bewertet. Somit gibt es im Extremfall welche, die von ihrer Arbeit kaum oder gar nicht leben können (gratisarbeit z.B.) und es gibt welche auf der anderen Seite, die mindestens 100 Leben brauchen, um ihr "verdientes" Geld aufbrauchen zu können.
Wir verkaufen sozusagen unsere Arbeitskraft dem meistbietenden.
Nun ist aber auch eine ganz andere Denkweise und Ansatz möglich: Jeder Mensch bekommt genau so viel, wie er zum Leben braucht und dazu was er braucht, um die Arbeit für seine Mitmenschen ordentlich machen zu können.
Ich bin eigentlich der Ueberzeugung, dass das mit dem Grundeinkommen erst wirklich funktionniert, wenn wir von der Wertigkeit der Arbeit zum Bedarf kommen.
Dann würde aus dem Grundeinkommen ein Bedarsgeld, das jeder für sich in Eigenverantwortung festlegt. Nicht jeder braucht genau gleich viel.
Nun, ich bin Schweizerin und wohne auch in der Schweiz.
Es gibt so mal den Vorschlag: Für eine Erwachsene Person 2500 sFr. und für ein Kind 675 sFr.
Ein erwachsener Mensch kann in der Schweiz mit diesem Geld keine grossen Sprünge machen. Er muss damit ziemlich bescheiden leben.
Lebt aber da ein Ehepaar und zwei Kinder zusammen, macht das schon stolze 6300 sFr. Das sieht schon viel besser aus.
Das äussere Ansehen wird über den Beruf definiert und was dieser Beruf finzaniell hergibt. Die Arbeit wird bewertet. Somit gibt es im Extremfall welche, die von ihrer Arbeit kaum oder gar nicht leben können (gratisarbeit z.B.) und es gibt welche auf der anderen Seite, die mindestens 100 Leben brauchen, um ihr "verdientes" Geld aufbrauchen zu können.
Wir verkaufen sozusagen unsere Arbeitskraft dem meistbietenden.
Nun ist aber auch eine ganz andere Denkweise und Ansatz möglich: Jeder Mensch bekommt genau so viel, wie er zum Leben braucht und dazu was er braucht, um die Arbeit für seine Mitmenschen ordentlich machen zu können.
Ich bin eigentlich der Ueberzeugung, dass das mit dem Grundeinkommen erst wirklich funktionniert, wenn wir von der Wertigkeit der Arbeit zum Bedarf kommen.
Dann würde aus dem Grundeinkommen ein Bedarsgeld, das jeder für sich in Eigenverantwortung festlegt. Nicht jeder braucht genau gleich viel.