Schmerzen, Schmerzen, Schmerzen

Arbeit an der Verlorenheit Ines Geipel legt die erste umfassende Biographie der Dichterin Inge Müller vor
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Am Rand des Königswegs unserer abendländischen Dichtergenies liegt immer eine Frauenleiche. Diesen lakonischen Befund hat Klaus Theweleit schon 1988 in seinem Buch der Könige auf über 1400 Seiten ausgebreitet, und es sieht so aus, als füge die Geschichte des Dichterpaars Heiner und Inge Müller den mörderischen Produktionsverhältnissen der Dichter-Liebe nur eine weitere tragische Fußnote hinzu. Nachdem sie sich die beiden unbekannten Dichter im Herbst 1953 auf der Tagung einer "Arbeitsgemeinschaft Junger Autoren" in Berlin kennen gelernt hatten, schien sich der Raum zunächst zu öffnen für die poetische Produktionsgemeinschaft eines unzertrennlichen literarischen Traumpaars. Ein, zwei glückliche Jahre lang durfte sich Inge M