Schmuggel statt Asyl

Griechenland Im Flüchtlingscamp Softex blühen Schattenwirtschaft und Schwarzhandel. Wächter und Grenzbeamte verdienen mit
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 22/2017

Yassir ist Zigarettenhändler, so weit, so gewöhnlich. Doch der Standort für sein Gewerbe ist das Flüchtlingslager Softex in Nordgriechenland. Das heißt, vor Yassirs weißem Wohncontainer, in dem er lebt, steht ein umgedrehter Pappkarton, auf dem er Zigarettenschachteln verschiedener Marken platziert, wodurch ein kleiner Marktstand entsteht. Andere Camp-Bewohner kommen vorbei und zeigen auf die eine oder andere Schachtel. Zwei Euro sind in der Regel fällig. Wie kann die Ware so billig sein? In Griechenland kosten Zigaretten in dieser Menge mindestens vier Euro. „Ich kaufe sie drüben in Mazedonien“, erzählt Yassir, der vor zwei Jahren aus Syrien geflüchtet ist, seither in Griechenland festsitzt und darauf wartet, zu seiner Familie