Schneeweißchen und Rosenrot

Iran Der Perser denkwürdige Verwandlung auf dem Weg von Teheran nach Istanbul
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Ich stehe ein letztes Mal auf der Dachterrasse meines Hotels und grüße die Stadt. Am Horizont wehren sich das Weiß der Gipfel und das Blau des Himmels im Bündnis mit der Sonne gegen den Smog, der sich schwer auf Teherans Dächer legt. Es entstehen noch schnell ein paar letzte Fotos: die Restaurantmanagerin und der Kellner, der Kellner und ich, beide zusammen mit mir - einmal mit, einmal ohne Kopftuch.

Der freundliche Herr vom Housekeeping, der mir jeden Tag Herbstblumen ins Zimmer gestellt hat, legt die rechte Hand auf die Brust und küsst mich auf beide Wangen. Unten, auf den Stufen zum Eingang, sitzt der alte Mann mit der schwarzen Wollmütze, der immer mit den Vögeln spricht. Seine Augen lachen über dem weißen Schnurrbart.

Noch einmal bin ich