Schöne Reden, schnöde Realität

Innensicht Amerikas erster afroamerikanischer Präsident wollte das Land moderat verändern – und hat es polarisiert
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 16/2016
Suchte den Weg der Mitte: Barack Obama
Suchte den Weg der Mitte: Barack Obama

Illustration: der Freitag

Barack Obama hat in mehr als sieben Jahren im Weißen Haus einige Reformen durchgesetzt – und dennoch viele seiner Wähler frustriert. Ohne den ersten afroamerikanischen Präsidenten gäbe es heute keinen Bernie Sanders. Und wohl auch keinen Donald Trump.

Rückblick: Im Juli 2008 reiste Präsidentschaftsanwärter Obama nach Berlin, um sein außenpolitisches Profil zu schärfen. Gut 200.000 Berliner wollten den Hoffnungsträger sehen. Obama sprach an der Siegessäule von partnerschaftlichem Handeln, von einer Welt ohne Atomwaffen, der Notwendigkeit vom Zusammenkommen, um „den Planeten zu retten“, von „gleichmäßigerem Verteilen“ des Wohlstandes. Das klang vielversprechend – und bestärkte ein von Hof