Schreib witzig, schreib dreckig

Sachlich richtig Neuerscheinungen zum „Dirty Writing“, über den desertierenden Alfred Andersch oder den erforschten Christian Kracht
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 06/2015

Die Literaturwissenschaftler mal wieder. So gut wie alle klagen über einen verbreiteten Typus von Qualifikationsarbeiten, in dem zwischen animal und zealotism irgendneuste studies ausgiebigst referiert werden, wobei Ambitioniertere sich in einer Kombinatorik von möglichst allem üben, wozu es grad Graduiertenkollegs gibt. Günstigstenfalls wird anschließend ein Fall durchexerziert, wie der Sicherheitsdienst beim Kontrollgang die Stechuhren bedient. Mit den Versuchen theorieexekutierender Exaktifizierung wird meist das letzte Fünkchen Sprachgefühl ausgelöscht. Das zu geißeln hilft wenig. Nutzbringender scheint, das Nutzbringende zu loben, das sich um die Heiligtümer szientifischer Stammtische nicht schert, sondern profan erleuchtet. Etwa ein B