Schuld und Staatsversagen

NSU-Prozess In München wird die Mitverantwortung staatlicher Behörden an der Mordserie nicht genauer untersucht
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 29/2016
Beate Zschäpe steht seit mehr als drei Jahren vor Gericht
Beate Zschäpe steht seit mehr als drei Jahren vor Gericht

Foto: Sebastian Widmann/Imago

Alleine das Verlesen dauerte mehrere Stunden. Es sind hunderte Fragen an Beate Zschäpe, die Hauptangeklagte im Münchner NSU-Prozess. Dass die 41-Jährige eventuell auf keine einzige Frage der Nebenkläger antworten wird, nahmen die Anwälte in Kauf. Zumal es durchaus möglich ist, dass Zschäpe ihre zuvor angekündigte Blockadehaltung doch noch einmal überdenkt – ganz ausschließen wollte das ihr Verteidiger jedenfalls nicht. Den Anwälten der Nebenkläger ging es aber in erster Linie um etwas anderes: Sie wollen vor aller Öffentlichkeit die Fragen und Themen ansprechen, die aus ihrer Sicht bislang vernachlässigt wurden von Bundesanwaltschaft und Gericht.

Detailliert etwa werden die schriftlichen Einlassungen Zschäpes s