Schuss auf den Matrosen

Im Gespräch Der amerikanische Molekularbiologe Peter Duesberg über Anti-Raucher-Kampagnen, Gen-Mutationen und das Versagen der etablierten Krebsforschung
Exklusiv für Abonnent:innen

Freitag: Renate Künast hat angekündigt, verstärkt gegen Zusatzstoffe in Zigaretten vorzugehen. Und die an Brustkrebs erkrankte Pop-Ikone Kylie Minogue bittet ihre Fans, für die Krebsforschung zu spenden, statt ihr Blumen zu schicken. Experten dagegen kritisieren, dass die Erkrankungsraten der Krebsarten, die nicht mit Rauchen in Verbindung gebracht werden, seit Beginn der siebziger Jahre merklich gestiegen sind - und zwar parallel zu den um das Zigfache gestiegenen Forschungsausgaben. Mittlerweile sterben hier zu Lande jährlich 220.000 Menschen an Krebs, in den USA 550.000. Was läuft falsch?
Peter Duesberg: Das Grundproblem liegt in der völlig einseitigen Forschungsausrichtung auf die so genannte Gen-Mutations-Theorie. Mutationen bei so genannten Onkogene